NHL

Pöck will bei Islanders durchstarten

Teilen

Trotz bitterer 0:6-Niederlage zum Abschluss der Preseason hofft Thomas Pöck bei den New York Islanders endlich auf den großen Durchbruch.

Mit einer 0:6-Niederlage bei den Florida Panthers haben die New York Islanders am Montag ihre Testspielserie beendet. Dennoch geht Thomas Pöck erwartungsfroh in die neue NHL-Saison, die für die Islanders am Freitag mit dem Spiel bei den New Jersey Devils beginnt. Der österreichische Teamverteidiger will sich mit neuem Selbstbewusstsein in der stärksten Eishockey-Liga der Welt etablieren.

Pöck bezieht am Mittwoch auf Long Island ein gemietetes Haus, erstmals scheint er sich auf einen Saisonstart in der NHL fix einstellen zu können. Seit seinem Debüt für die New York Rangers mit einem Treffer am 23. März 2004, nachdem er wenige Stunden davor direkt vom College kommend einen Vertrag unterschrieben hatte, absolviete er 63 Spiele für die "Blueshirts". Bei Coach Tom Renney hatte er dennoch keine guten Karten, es drohte neuerlich eine Saison im Farmteam in der AHL.

Transfer
Am Montag der Vorwoche allerdings schlugen die Islanders zu und verpflichteten Pöck. Sehr zu seiner Freude. "Die Leute hier sind alle recht nett und locker. Es taugt mir sehr", zeigte sich der 26-Jährige mit den ersten Eindrücken zufrieden. Auch vom jungen Coach Scott Gordon, der in der vergangenen Saison in der AHL Trainer des Jahres war und nun sein NHL-Debüt an der Bande gibt, hält er viel. "Ich kann bis jetzt nur Gutes sagen. Er hat ein super System, behandelt alle gleich und gibt dir die Chance", betonte der Kärntner, der daher durchstarten will.

Selbstvertrauen
"Eishockey ist ein Spiel mit Selbstvertrauen. Wichtig ist, dass der Trainer hinter dir steht, und nicht, dass du nach jedem Fehler 20 Spiele nicht mehr dabei bist", erklärte Pöck, der sich keine großen Gedanken macht, welche Rolle für ihn vorgesehen ist: "Ich weiß nicht, warum sie mich geholt haben. Ich habe nicht nachgefragt. Aber sie haben mich geholt und dafür bin ich dankbar."

Schweizer als Abwehrchef
Der Sohn des ehemaligen ÖEHV-Teamchefs Herbert Pöck wird wohl als einer von sechs Verteidigern einlaufen, auch weil mit Andy Sutton und Chris Compoli zwei Stammverteidiger verletzungsbedingt noch ein paar Wochen pausieren müssen. Bryan Berard, in der Vorsaison mit fünf Treffern erfolgreichster Torschütze unter den Islanders-Defensivspielern, wurde nicht mehr verlängert. Der Abwehrchef wird Mark Streit sein. Der Schweizer wurde im Sommer von den Montreal Canadiens geholt, wo er ein Schlüsselspieler der besten Powerplay-Formation und mit 62 Punkten (13 Tore, 49 Assists) drittbester Verteidiger der Liga war. Streit erhält heuer 4,1 Mio. Dollar und ist damit hinter Torhüter Rick diPietro und Stürmerroutinier Bill Guerin (je 4,5 Mio.) die Nummer drei in der Verdienstliste des Clubs.

Glanzzeiten lange her
Kein Vergleich zu anderen Teams, und auch die Erfolge der jüngeren Vergangenheit sind bescheiden. Die Islanders, seit 1972 in der Liga, haben zwar genauso wie der viel ältere Stadtrivale Rangers vier Stanley-Cup-Triumphe aufzuweisen, allerdings gehen alle auf eine Dynastie Anfang der 80er Jahre zurück. Unter Trainerlegende Al Arbour holten Stars wie Torhüter Bill Smith, Mike Bossy, Bryan Trottier oder Denis Potvin von 1980 bis 1983 viermal in Serie den Titel.

Seit 15 Jahren (1992/93) aber überstanden die Islanders keine Play-off-Runde mehr, in 9 der 15 Saisonen seither war bereits nach dem Grunddurchgang Urlaub angesagt. Auch heuer werden die im Neuaufbau befindlichen Islanders von den Experten nicht hoch eingeschätzt, "Sports Illustrated" etwa schätzt nur die Toronto Maple Leafs schwächer ein. Pöck hofft dennoch auf das Play-off. "Wir haben gute Spieler und einen guten Torhüter", ist er überzeugt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.