Warum Salzburg nicht Meister wird, Laibach chancenlos ist und der KAC seinen 29. Titel holt.
Die härteste Meisterschaft aller Zeiten startet. Der beinharte Liga-Check von Hockey-Legende und ÖSTERREICH-Experte Thommy Cijan.
KAC *****
Mit der Verpflichtung von Christoph Brandner ist dem
Rekordmeister der große Coup gelungen. Er ist ein Erfolgsgarant. Dazu ist
Enzenhofer im Tor weit stärker als Verner, der den Klub verlassen hat. Wenn
Coach Viveiros die homogene Mischung aus alten Cracks mit NHL-Erfahrung und
frischem Biss der jungen Spieler richtig einsetzen kann, wird der 29. Titel
zum 100-Jahr-Jubiläum des KAC Wirklichkeit.
HC Innsbruck ****
Vom Papier her, wie Klagenfurt, sind die
Innsbrucker nach der Horror-Saison im Vorjahr gut aufgestellt. Elf neue
Legionäre mit viel NHL-Erfahrung. Die Frage ist nur, ob Coach Ron Kennedy
seine Superstars auch alle eine ganze Spielzeit lang, also bis April, auf
Linie hält. In der DEL hat er es jedenfalls nicht geschafft.
Red Bulls Salzburg ****
Ich lege mich jetzt schon fest, Salzburg
holt diesmal nicht den Titel. Es sind zwar wieder jede Menge gute Legionäre
geholt worden, doch die Last wird wieder auf den Top-Österreichern im Kader
liegen. Kalt, Koch, Trattnig und Welser, der gerade mit einer Verletzung
hadert, müssen es richten. Das Hauptproblem: Goalie Divis, mit dem Salzburg
die letzten zwei Titel in Folge holte, wurde nicht adäquat ersetzt.
Vienna Capitals ***
Die Caps haben erfahrene Leute, vor allem in
der Verteidigung, und einen wieder top-fitten Goalie Labbè. Weil Topscorer
Fox nach seiner neuerlichen Hand-OP länger ausfallen wird, holten sie den
Kanadier Lebeau und den Finnen Riihijärvi. Die sind jeweils 38 Jahre alt.
Die Frage ist, ob die vielen Legionäre den nötigen Biss haben oder einige
nur kommen, um Urlaub zu machen.
Villacher SV ***
Manager Mion hat die richtige Entscheidung
getroffen: Weg mit den ausrangierten Legionären, weiterhin auf der jungen
Österreicher-Welle surfen. Dazu ist Larry Huras für mich einer der besten
Trainer, der in fast jeder Topliga einen Job bekommen könnte.
Graz 99ers **
Trainer Bill Gilligan hat in der kurzen Zeit, die
er da ist, schon viel bewirkt. Wie Huras ist er ein Toptrainer, der mit Graz
für Überraschungen sorgen wird. Warum? Weil er den langen Atem verleiht. Er
kann durchschnittliche Spieler so motivieren, dass diese länger als viele
andere hundert Prozent abrufen können. Das Team ist bei ihm der Star.
Black Wings Linz **
Vom Papier her ist die Boni-Truppe gut
besetzt. Vor allem die jungen Spieler wie Schlacher, Iberer und
Grabher-Meier sind gut. Dazu Ex-Laibach-Hexer Alex Westlund. Trotzdem: ein
Play-off-Platz ja, aber nicht mehr.
Acroni Jesenice *
Doug Bradley ist ein freundschaftlicher
Trainertyp. Ob sich das mit dem halben slowenischen Teamkader, der eher
russische Härte gewohnt ist, ausgeht, bezweifle ich.
Olimpija Laibach *
Noch einmal kommen die nicht ins Finale. Es
wird für das Team mit den wohl schwierigsten und undiszipliniertesten
Charakteren schwer genug, ins Play-off zu kommen.
Szekesfehervar Alba Volan *
Es wird immer knapp hergehen, weil
die Ungarn mit Levente Szuper tatsächlich einen Super-Goalie haben. Aber mit
diesem Kader haben sie keine Chance auf die Play-offs.