Großmächte warten in Halifax

U20-Team kämpft in Kanada um den WM-Klassenerhalt

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So oft wie seit Dezember 2020 konnte sich Österreichs U20-Eishockey-Nationalteam noch nie mit den besten Alterskollegen der Welt messen.

Aufgrund des abgeschafften Abstiegs wegen der Corona-Auswirkungen spielen die ÖEHV-Junioren zum vierten Mal innerhalb von zwei Jahren und stets im Eishockey-Mutterland Kanada in der A-WM. Da Normalität eingekehrt ist, geht es in Halifax und Moncton im Osten Kanadas von 26. Dezember bis 5. Jänner diesmal aber wieder um den Klassenerhalt.

Österreichs Auswahl trifft in der Gruppe A in Halifax mit Schweden (26.12., 19.30 Uhr MEZ), Tschechien (29.12., 0:30 Uhr) und Titelverteidiger Kanada (30.12., 0.30 Uhr) auf drei der vier Halbfinalisten der jüngsten Ausgabe. Zum Abschluss der Gruppenphase geht es am 30. Dezember (22.30 Uhr) gegen Deutschland, der wohl einzige Gegner, der an einem guten Tag in Reichweite sein könnte. Das zeigte auch ein Test am Dienstag in Antigonish gegen die Deutschen, der dank eines Treffers von Finn van Ee in der Verlängerung mit 4:3 gewonnen wurde.

"Es war ein guter Start für unser Team. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und verdient gewonnen", resümierte Teamchef Kirk Furey, dessen Team bei der Turnier-Generalprobe am Samstag noch in Truro gegen die Slowakei antritt. Sollte der WM-Aufstieg gelingen, würde es am 2. Jänner im Viertelfinale weitergehen, andernfalls gibt es in der Relegation am 2., 4. und 5. Jänner in einer "best of three"-Serie gegen den Letzten der Gruppe B eine zweite Chance für den Klassenerhalt.

Österreichs U20-Auswahl noch ohne WM-Sieg

Eine ÖEHV-Auswahl hat bei einer U20-A-WM noch nie ein Spiel gewonnen. In 23 Partien war ein 2:2 dank eines Doppelpacks von Thomas Vanek am 3. Jänner 2004 gegen die Ukraine das bisher einzige Erfolgserlebnis. "Das möchten wir ändern. Wir wollen den ersten Sieg holen. Wir glauben, dass wir das schaffen können", erklärte Furey im APA-Gespräch.

Der in Kärnten lebende Kanadier, als Spieler mit dem KAC zweimal Meister und nun Nachwuchstrainer in Klagenfurt, ist in der Nähe von Halifax aufgewachsen und freut sich besonders auf das Turnier in seiner Heimatprovinz Nova Scotia. Die Freude vermittelt er auch seinen Schützlingen. "Sie haben schon gesehen, wie groß das (Turnier) in Kanada ist. Die Jungs sollen das genießen, aber wir haben auch ein Ziel", betonte er.

In den ersten Spielen gegen die Eishockey-Großmächte gilt es zunächst, sich dem Niveau so gut es geht anzupassen. "Wir müssen immer 100 Prozent geben, jedes Spiel, egal was passiert. Wir konzentrieren uns auf unseren Prozess, was wir machen müssen. Wir müssen uns auf unser Selbstvertrauen und den Glauben an unsere Truppe konzentrieren und nicht zu viel über den Gegner reden, denn dann ist der Kopf nicht da, wo er sein sollte", sagte Furey.

Furey muss auf besten Spieler verzichten

Vor allem Kanada kommt mit einer geballten Ladung an Talent. Dylan Guenther hat heuer in 21 NHL-Spielen für die Arizona Coyotes elf Scorerpunkte verbucht, Shane Wright war die Nummer vier im vergangenen Draft, Connor Bedard wird im NHL-Draft kommendes Jahr als Nummer eins erwartet, Adam Fantilli könnte als Nummer zwei gewählt werden. "Wir genießen die Möglichkeit für dieses Spiel. Wir können viel lernen", weiß Furey.

Er muss allerdings auf seinen besten Spieler verzichten. Der 18-jährige Stürmer Marco Kasper, im NHL-Draft im Juli von den Detroit Red Wings als Nummer acht gewählt, sagte aufgrund des intensiven Programms bei seinem schwedischen Club Rögle ab. Mit dabei ist Stürmer Vinzenz Rohrer von den Ottawa 67s, der von den Montreal Canadiens an 75. Stelle gedraftet worden ist. Die zahlreichen NHL-Scouts werden aber besonders Verteidiger David Reinbacher beobachten. Der 18-jährige Verteidiger des EHC Kloten wird als Zweirundendraft im kommenden Sommer eingeschätzt.

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