Steirer bekam von Buffalo grünes Licht. Dafür fällt Thomas Pöck wegen Verletzung aus.
Die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft bekommt für die WM von 24. April bis 10. Mai in der Schweiz hochkarätige Verstärkung aus der NHL. Thomas Vanek hat von seinem Club Buffalo Sabres Grünes Licht bekommen und Verbandskapitän Giuseppe Mion am Dienstagmittag zugesagt. Eine überraschende Absage gab es dagegen von Thomas Pöck, dem zweiten NHL-Spieler, auf den Teamchef Lars Bergström gehofft hatte.
Bauchverletzung bei Pöck
Pöck, Verteidiger der New York
Islanders, wird wegen einer Bauchmuskelzerrung nicht kommen. Der 27-Jährige,
der zuletzt stets für die Islanders im Einsatz war, informierte Bergström
telefonisch, zudem verweigerten die Islanders auch offiziell die Freigabe.
Ja zu A
Für Thomas Vanek wird es dagegen die dritte WM-Teilnahme,
die zweite in der A-Gruppe. Bei der WM 2004 in Prag war er als 20-jähriger
College-Spieler dabei und wurde nach einer sensationellen Gruppenphase (6:0
gegen Frankreich, 2:2 gegen Kanada und 4:4 gegen die Schweiz) mit zwei Toren
und fünf Assists bester Scorer der Österreicher. Im Vorjahr hatte der
25-jährige Steirer bei der B-WM in Innsbruck mit fünf Toren und fünf Assists
maßgeblichen Anteil, dass das ÖEHV-Team den sofortigen Wiederaufstieg unter
die 16 besten Nationen schaffte.
Österreichs Sportler des Jahres 2007 und fünffacher Eishockeyspieler des Jahres wird beim Trainingslager in Innsbruck ab Mittwoch noch nicht dabei sein und auch bei den abschließenden Testspielen in Grenoble gegen Norwegen (19.4.) und Frankreich (20.4.) noch fehlen. Er wird am 22. April direkt in Bern zur Mannschaft stoßen.
Vanek, der im Nachwuchs, bei A- und B-Weltmeisterschaften stets für Österreich spielte, wenn er von seinem Club freigestellt worden ist, hatte am Montagabend Ortszeit eine Besprechung mit den Trainern und Ärzten. Wegen seines noch nicht ganz ausgeheilten Kieferbruchs war nicht sicher, ob er auch diesmal die Freigabe erhält. "Mein Kiefer ist noch nicht zu 100 Prozent. Beim Essen habe ich auf der rechten Seite noch Schmerzen. Aber ich würde schon gerne spielen", hatte Vanek vor der Entscheidung erklärt.
Kieferbruch
Der Torjäger hatte am 7. Februar in Ottawa den Puck
aus kurzer Distanz ins Gesicht bekommen und sich dabei den Kiefer gebrochen.
Vanek musste dreieinhalb Wochen oder neun Spiele pausieren, er kehrte mit
Schmerzen am 4. März zurück. Trotz der Pause kam Vanek auf 40 Tore und ist
mit einigen anderen Spielern damit fünftbester Torschütze der Liga. Buffalo
allerdings verfehlte um zwei Punkte oder einen Sieg so wie im Vorjahr das
Play-off.
Fehlende Konstanz
Seither heißt es Analyse in Buffalo. "Ich bin
sehr enttäuscht, wollte helfen, das Buffalo ins Play-off kommt. Wir haben
das Ziel verfehlt. Es gibt keine einfachen Antworten, aber es ist wohl
gleich wie im Vorjahr die Konstanz. Wir haben teilweise so gespielt, dass
wir jeden schlagen konnten, aber auch dass wir gegen jeden verlieren
konnten. Wir haben viele Spiele blöd verloren, wissen aber, dass wir besser
sein können. Im Endeffekt waren wir nicht gut genug, das ist die einzige
Antwort", erklärte er.
Die Verletzungen von ihm und Stammtorhüter Ryan Miller in der entscheidenden Phase wollte er nicht als Ausrede gelten lassen. "Verletzungen gehören zum Sport, das gibt es in jeder Mannschaft. Wer damit am besten umgehen kann, gewinnt im Endeffekt", so Vanek.
WM-Modus
Obwohl seine Verletzung erst im Sommer total ausgeheilt
sein wird, kann er das ÖEHV-Team nun im Kampf um den Klassenerhalt
verstärken. Österreich trifft bei der WM in der Gruppe C in Bern auf
Schweden (25.4./20.15 Uhr), die USA (27.4./16.15) und Lettland
(29.4./16.15). Die ersten drei Mannschaften steigen in die Zwischenrunde auf
und haben damit den Klassenerhalt geschafft, der Gruppenletzte spielt mit
den anderen drei Viertplatzierten um zwei weitere Plätze bei der WM 2010 in
Deutschland, zwei Teams steigen ab.