Blutiger Sieg

Zufälle retteten Zedniks Leben

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Ärzte im Buffalo General Hospital und eine Reihe von glücklichen Zufällen retteten Richard Zednik das Leben: Jetzt liegt er "stabil auf der Intensivstation".

Der 32-jährige Richard Zednik war von der HSBC-Arena direkt ins Spital gebracht worden, wo die Ärzte die durchtrennte Halsschlagader wieder zusammenflicken konnten. "Sein Leben hang am sprichwörtlich seidenen Faden", erklärte Dr. Sonya Noor in einer Pressekonferenz nach dem geglückten Eingriff.

Zednik verbrachte den Tag laut den Ärzten "stabil" und auf der Intensivstation. Seine Frau wurde in einem Charterflug der Panthers aus Florida nach Buffalo geholt, um an der Seite ihres verletzten Mannes zu sein.

Dass Zednik das Unglück lebend überstand war einer Reihe von glücklichen Zufällen zu verdanken:

- Zednik konnte selbst zur Bank fahren und sparte so wertvolle Zeit, welche die Sanitäter gebraucht hätten, um den Spieler vom Eis zu holen

- Der Teamarzt der Sabres, Leslie J. Bisson, saß direkt beim Spielereingang. Er war als Erster bei Zednik, um erste Hilfe zu leisten und die Blutung mit einem Handtuch zu stoppen.

- Im Pausenraum des Buffalo General Hospital lief die Übertragung des Spiels. Die Ärzte wurden vom anwesenden Personal informiert, Blut konnte umgehend besorgt werden, noch ehe eine offizielle Meldung aus der HSBC-Arena kam.

- Die Hauptschlagader war nicht komplett durchtrennt, keine anderen Arterien oder Nerven waren verletzt.

- Dr. Robert McCormack im Buffalo General Hospital wusste dank der TV-Wiederholungen bereits, wie schwer die Verletzung sein würde

In der Notaufnahme bekam Zednik fünf Einheiten Spenderblut. Der Stürmer der Florida Panthers wurde außerdem mit einer Tätanusspritze und Antibiotika behandelt, um etwaige Entzündungen durch das Metall des Schlittschuhs zu verhindern. Danach bekam Zednik eine Betäubung und wurde intubiert, um eine problemlose Atmung zu gewährleisten. Erst danach konnte der Spieler von der Notaufnahme in den OP-Saal geführt werden, wo ihm die Ärzte in einer einstündigen Operation das Leben retteten.

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Unglücklich
Den Zuschauern in der ausverkauften HSBC-Arena von Buffalo stockte rund 10 Minuten vor Spielende der Atem: Blutspritzer am Eis, Richard Zednik, Stürmer der Gäste aus Florida schlich mit schmerzverzerrtem Gesicht und blutendem Hals zurück zur Bank. Was war passiert? Florida-Stürmer Jokinen war bei einem Zweikampf mit dem Gesicht voraus zu Boden gegangen - zugleich ging sein Bein bis auf Kopfhöhe hinauf und traf mit der Schlittschuhkante seinen Teamkollegen.

Bestürzung
Das Spiel wurde für 15 Minuten unterbrochen, nachdem den Spielern versichert wurde, dass die Blutung gestoppt wurde, konnte die restliche Zeit heruntergespielt werden. Zednik wurde währendessen im Spital von Buffalo bereits notoperiert. Sein Zustand konnte danach von den Ärzten als "stabil" bezeichnet werden.

"Hockey ist halt doch nur ein kleiner Teil des Lebens, wenn man so etwas miterlebt", erkannte Florida-Spieler Bryan Allen danach. Olli Jokinen, der seinen Mitspieler so schwer verletzte, war überhaupt am Boden zerstört: "Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich mit Richard ins Spital gefahren."

Buffalo-Coach Lindy Ruff hätte kein Problem damit gehabt, das Spiel abzubrechen: "Ich hätte völlig verstanden, wenn die Panthers das Match nicht zu Ende hätten spielen wollen."

Vanek trifft
Zum Spiel: Die Sabres waren drauf und dran, wieder eine Zweitore-Führung zu verspielen. Buffalo führte bereits 3:1, ehe die Panthers zum 3:3 ausgleichen konnten. Im Schlussdrittel erzielte Vanek mit seinem 17. Saisontreffer die 4:3-Führung, kurz vor Schluss machte Derek Roy mit dem 5:3 alles klar. Neben seinem Tor konnte Vanek auch einen Assist erzielen und kam auf fast schon rekordverdächtige 20 Minuten Eiszeit.

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