Einbürgerungen

Werenka erhält Ö-Pass, Hofmann nicht

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Eishockey-Team sollte ab Mittwoch auf Darcy Werenka zurückgreifen können. Rapids Steffen Hofmann bleibt (vorerst) Deutscher.

Die Einbürgerung von Eishockey-Spieler Darcy Werenka von den Vienna Capitals dürfte diesmal klappen. Sowohl im Innenministerium als auch im Bundeskanzleramt ging man Dienstagnachmittag davon aus, dass am Mittwoch das gesamte Einbürgerungspaket den Ministerrat passiert. Der Kanadier Werenka, der schon einige Testspiele mit dem Team bestritten hat, stünde der Eishockey-Nationalmannschaft somit in den drei entscheidenden Spielen der B-WM in Innsbruck zur Verfügung.

Nicht ins Einbürgerungspaket schaffen dürfte es nach derzeitigem Stand dagegen Steffen Hofmann. Der Rapid-Kapitän war vergangene Woche indirekt dafür verantwortlich, dass die gesamten Einbürgerungen von der Tagesordnung der Regierungssitzung genommen wurden. Das Bundeskanzleramt befürwortete, dem Deutschen die Staatsbürgerschaft zu verleihen, das Innenministerium war dagegen.

Hofmann ohne Chance auf ÖFB-Platz
Von ÖVP-Seite wird vor allem argumentiert, dass Hofmann für das österreichische Nationalteam nicht infrage kommt, da er bereits in der Jugend für Deutschland tätig war. Auch soll Hofmann nur Interesse an einer - in Österreich unüblichen - Doppelstaatsbürgerschaft bekundet haben.

Auch ein zweiter Rapid-Spieler, Nachwuchsmann Boris Prokopic aus der Slowakei, wird noch auf seine Einbürgerung warten müssen. Der Akt werde zunächst einmal geprüft, dann erst könne man sagen, ob tatsächlich die Voraussetzungen für die Staatsbürgerschaft vorlägen, hieß es aus Regierungskreisen.

Sonderregelung
Grundsätzlich sieht das Staatsbürgerschaftsrecht vor, dass Personen, die außerordentliche Leistungen auf wissenschaftlichem, wirtschaftlichem, künstlerischem oder sportlichem Gebiet erbracht haben, nach entsprechendem Beschluss des Ministerrats unabhängig von allen Fristen eingebürgert werden können. Normalsterbliche haben dagegen eine Wartezeit von mindestens sechs Jahren. Normalerweise finden solche außerordentlichen Einbürgerungen etwa zwei bis drei Mal pro Jahr im Paket statt. Theoretisch wäre es aber jederzeit möglich, eine entsprechende Staatsbürgerschaftsverleihung vorzunehmen.

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