Jungstar Landertinger gewinnt Massenstart-Bewerb vor Sumann.
Österreichs Biathleten haben am Samstag im WM-Massenstart-Bewerb über 15 km in Pyeongchang einen Doppeltriumph gefeiert. Der erst 20-jährige ÖSV-Jungstar Dominik Landertinger holte sich Gold vor seinem steirischen Teamkollegen Christoph Sumann, der im Ziel 8,9 Sekunden Rückstand aufwies. Bronze ging an den Russen Iwan Tscheresow (+13,9 Sekunden). Norwegens Biathlon-Legende Ole Einar Björndalen (+21,1), Gewinner der ersten drei Einzel-Titel in Südkorea, musste sich dagegen diesmal mit Platz vier begnügen.
Björndalen abgefangen
Dabei kam Björndalen noch als überlegener Führender zum vierten und letzten Schießen. In diesem schoss der 35-jährige Rekord-Weltmeister und -Weltcupsieger jedoch nicht nur sehr langsam, sondern auch noch zwei Fahrkarten, womit Landertinger, Sumann und Tscheresow in der Lage waren, zum Skandinavier aufzuschließen. Das Verfolger-Trio hatte jeweils im ersten Liegend-Schießen zwei Fehler verzeichnet - Björndalen nur einen -, war dann aber in der Folge wie der Top-Favorit zweimal ohne Fehlschuss geblieben. Tscheresow gelang auch im letzten Stehend-Anschlag eine perfekte Leistung, während Landertinger und Sumann je eine Strafrunde absolvierten.
Landertinger setzt sich ab
Nach 13 Kilometern setzte sich dann der enorm laufstarke Landertinger an die Spitze und lief einem sicheren Sieg entgegen. Wenig später passierte auch der im Massenstart-Weltcup weiter souverän führende Sumann den im Finish chancenlosen Björndalen, der auch noch Tscheresow ziehen lassen musste. "Ich bin sprachlos, es war einfach nur geil. Mit diesem WM-Titel ist ein Lebenstraum für mich in Erfüllung gegangen", lautete der erste Kommentar von Landertinger, der im Ziel seiner mitgereisten Mutter um den Hals fiel.
Starke Teamleistung
Das tolle ÖSV-Ergebnis komplettierte Simon Eder als Achter (+50,6 Sek.). Der Schnellschütze aus Salzburg war nach nur einem Fehlschuss im ersten Liegend-Anschlag auch bis zum letzten Schießen im Medaillenrennen gewesen, doch in diesem unterlief ihm ein weiterer Fehler, womit der Podestplatz außer Reichweite war. Der Kärntner Daniel Mesotitsch hatte dagegen mit dem Ausgang des Rennens an der Spitze nichts zu tun und kam nach sechs Fehlschüssen mit 3:18,1 Minuten Rückstand auf Landertinger nicht über Rang 25 hinaus.
Jetzt auch Staffel-Favorit
Die bisher letzte österreichische WM-Medaille hatte es 2005 mit Bronze in der Herren-Staffel gegeben. In diesem abschließenden WM-Bewerb zählt das nach vier Podestplätzen in dieser Saison (zwei Siege, je ein zweiter und dritter Platz) im Spezial-Weltcup überlegen führende ÖSV-Quartett mit Landertinger und Sumann erneut zu den Top-Favoriten. Für den bisherigen einzigen WM-Doppelsieg von Österreichs Biathleten hatten 2000 im Einzelbewerb über 20 km in Oslo Wolfgang Rottmann und Ludwig Gredler gesorgt.
Zählt auch zum Weltcup
Landertingers WM-Triumph zählt ebenfalls als Weltcup-Erfolg, womit nun insgesamt neun Österreicher Weltcup-Siege gefeiert haben. Vor dem in Braunau geborenen Wahltiroler war dies Rudolf Horn, Franz Schuler, Alfred Eder (je 1 Sieg), Gredler (6), Rottmann (1), Wolfgang Perner (1), Sumann (4) und Mesotitsch (1) gelungen. Damit hält Österreich nun bei insgesamt 17. Einzel-Weltcupsiegen im Biathlon.