20-Jähriger erfüllte sich "Lebenstraum" und hat schon das nächste Ziel im Visier: "Ich will Olympiagold".
Welches Gefühl ist es, die österreichische Bundeshymne zu hörenin dem Wissen, Weltmeister zu sein?
Landertinger: "Das ist einfach unglaublich, Wahnsinn. Das war meinLebenstraum seit ich zehn Jahre alt bin, seit ich mit dem Biathlonbegonnen habe. Jetzt bin ich 20 und habe ihn erreicht. Das muss icherst einmal verkraften."
Der Lebenstraum erfüllt mit 20. Was haben Sie noch alles vor?
Landertinger: "Das ist nur einer davon, ich habe mehrere.Olympiasieger zu werden, das wäre schon noch etwas. Nächstes Jahrhabe ich vielleicht die Chance. Und ich will noch viele Rennengewinnen. Vielleicht nicht so viele wie Ole Einar Björndalen, daswird schwierig, aber zumindest viele."
Christoph Sumann hat gesagt, er habe vor der letzten Rundegewusst, dass Sie Gold holen würden. Sie auch?
Landertinger: "Mir war das nicht so klar. Sicher war ich mir erst imZiel - und da noch nicht ganz. Es war ein unglaubliches Rennen. Alswir zu viert weggegangen sind vom Schießplatz, wollte ich nur eines nicht Vierter werden."
Dann haben Sie aber die entscheidende Attacke lanciert. Wohernehmen Sie dieses Selbstvertrauen?
Landertinger: "Ich kenne meine Stärken. Wenn ich treffe, dann laufeich vorne mit. Das weiß ich. Das habe ich auch heute gewusst. Dabeihabe ich mich in der Früh gar nicht so gut gefühlt. Ich war irgendwiemüde, die Beine waren etwas schwer."
Hat Sie ihre leichte Krankheit von Mitte der Woche nochbeeinträchtigt?
Landertinger: "Nein, davon habe ich eigentlich nichts mehr gespürt.Sie hat mir zum Glück auch die Form nicht zusammengehauen. Das habeich schon im Einzelbewerb (Platz sechs/Anm.) gemerkt. Ich habe nochimmer die Form von Mitte Jänner. Und die war sehr, sehr gut."
Woher kommt es, dass sie regelmäßig die schnellste Schlussrunde laufen - sogar schneller als Björndalen?
Landertinger: "Meine Maschine muss meistens etwas warmlaufen, bissie richtig funktioniert. Aber ich teile mir die Rennen auch so ein. Diese Ruhe habe ich einfach."
Ole Einar Björndalen hat Sie als einen möglichen Seriensiegerkommender Tage bezeichnet. Was bedeutet es Ihnen, den Besten allerZeiten geschlagen zu haben?
Landertinger: "Das macht das Ganze sehr besonders. Es ist einunglaubliches Gefühl, ihn geschlagen zu haben. Er hat so vielgewonnen und er ist immer ein Vorbild gewesen. Daher freut es michauch, dass er so viel von mir hält."
In der Staffel zählt Österreich zu den Top-Favoriten. Sind dieMedaillen Befreiung oder zusätzlicher Druck?
Landertinger: "Ich mache mir nie zuviel Druck. Das hat auch keinenSinn. Wir haben eine super Chance, aber auch die müssen wir erstnützen. Eine Staffel-Medaille wäre die Krönung."