Große Analyse

Klammer: Meine Slalom-Stars

Teilen

Vorm Slalom-Auftakt nimmt Experte Franz Klammer unser Team unter die Lupe.

Marcel Hirscher war vergangene Saison bei allen Slaloms am Podest, er hat inklusive WM fünf Rennen gewonnen. Er fährt in jedem Slalom um den Sieg mit, und ich sehe keinen Grund dafür, dass sich das in dieser Saison ändern sollte. Dazu hat Marcel, wie man hört, über den Sommer technisch einiges weitergebracht. Das alles stimmt mich sehr zuversichtlich.

Levi-Slalom ist für Marcel keine g’mahte Wiesn
Eine g’mahte Wiesn ist der Slalom am Sonntag allerdings nicht: Leute wie Myhrer oder Neureuther haben über den Sommer ja auch nicht geschlafen.

Obwohl der Kurs in Levi mit seinen beiden Übergängen seine Tücken hat, gehört er doch zu den leichteren Hängen, was erfahrungsgemäß knappe Zeitrückstände zur Folge hat. Zur Erinnerung: Im Vorjahr gewann Myhrer mit 6 Hundertsteln Vorsprung auf Marcel.

Benni muss endlich zwei Läufe ins Ziel bringen
Aber wer weiß, vielleicht hat diesmal einer unserer Läufer Hundertstel-Glück. Schafft es Evergreen Mario Matt endlich, von Saisonbeginn weg seine Klasse zu zeigen? Levi könnte ihm liegen.

Ähnliches gilt auch für Manfred Pranger, dem nur das Selbstvertrauen fehlt – vorausgesetzt, er hat seine Rückenprobleme unter Kontrolle.

Für Benni Raich wird es nicht leichter – er muss mit einer Top-10-Platzierung zufrieden sein – wenn er endlich wieder zwei Läufe runterbringt!

Wer sagt, dass die Jungen nur Erfahrung sammeln?
Reini Herbst wünsche ich, dass er seine alte Spritzigkeit vom Start weg findet. Vergangene Saison ließ er seine Klasse zwischenzeitlich mit super Schwüngen aufblitzen. Nach der WM-Enttäuschung (nicht qualifiziert) sollte er gleich zu Beginn anschreiben – auch das Olympia-Ticket kommt nicht von allein.

Von den Jungen heißt es immer, dass sie einmal Erfahrung sammeln sollen. Ich sage: Ein bissl mehr darf es schon sein!

"Marlies muss über Ungewissheit siegen"
Der Damen-Slalom am Samstag ist für mich ein Pflichttermin vorm Fernseher. Ich bin total gespannt, was Marlies Schild zusammenbringen wird. Dass sie die Klasse hat, auf diesem Hang zu gewinnen, hat sie ja schon zweimal bewiesen.

Die Frage ist allerdings, ob sie die Sicherheit dazu schon wieder hat. Das rasche Comeback nach der Verletzung hat ihr eher Ungewissheit als positive Erkenntnisse gebracht. Der neunte Platz in Schladming war beachtlich – wer Marlies kennt, weiß allerdings, dass sie sich mehr erwartet hat. Trotzdem kann sie als Einzige unserer Damen in Levi um den Sieg mitfahren.

Kathbrin Zettel fehlt die Konstanz, Michi Kirchgasser ist trotz WM-Silber zu fehleranfälllig und Bernadette Schild muss ihre Trainingsleistungen erst einmal umsetzen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.