Nach verkorkster Saison kämpft der Ex-Weltmeister um seine Karriere.
Beim Training in Levi hatte es zuletzt minus 16 Grad. Gestern kletterte die Quecksilbersäule immerhin auf minus sechs Grad. Kein Problem für Matt: Der Flirscher will im finnischen Kühlschrank endlich wieder auftauen.
Sein Trainer Christian Höflehner traut ihm alles zu. Auch schon in Levi. „Bei unseren Zeitläufen war er immer ganz vorne mit dabei. Sein einziges Problem ist die hohe Startnummer.“ Beim ersten Saisonslalom 170 Kilometer nördlich des Polarkreises wird Matt mit einer Nummer um die 30 starten. „Mein Ziel ist ein Top-Ten-Platz“, erklärt Matt, „vorausgesetzt, ich komme fehlerfrei ins Ziel und die Piste hält.“
Dritter 2008
Das Streckenprofil in Levi kommt Matt entgegen, er kennt die Verhältnisse sehr gut. Vor zwei Jahren wurde er dort Dritter, nur im Vorjahr schied er im zweiten Durchgang aus. Auf den letzten Winter wird Matt im Vorfeld immer wieder angesprochen. Antworten kriegt man keine, da er nur noch nach vorne blicken will. Trainer Höflehner: „Mario musste sehr viele Prügel einstecken. Andere hätten nach so einer Saison alles hingeschmissen.“
Absturz
Bei den Olympischen Spielen in Vancouver wurde er zur Lachnummer, weil er als Ersatzfahrer nach Kanada reisen musste, aber nicht zum Einsatz kam. Beste Weltcupresultate waren zwei Top-Ten-Platzierungen in Zagreb (8.) und in Kitzbühel (10.).
Für einen Vollblutrennläufer seines Formats ist das wie eine Ohrfeige. Matt ist dreifacher Weltmeister (zweimal Slalom, einmal Team). Die Gründe für seinen Absturz liegen auf der Hand. Matt kämpfte monatelang mit der Abstimmung, fand aber nie das richtige Setup. Im Sommer wechselte er von Salomon zu Blizzard, unterschrieb dort einen Zweijahresvertrag. Matt: „Ich bin von Anfang an gut zurechtgekommen.“
Doch er weiß: Abgerechnet wird immer erst im Rennen. Deshalb wird Levi für Matt schon richtungsweisend.