Ski Alpin

Schild mit viel Selbstvertrauen in Levi

Teilen

 In Lappland geht Weltcup weiter - Schild peilt trotz  Armverletzung Sieg an.

Nach dem "halben" Auftakt in Sölden geht der alpine Ski-Weltcup nördlich des Polarkreises weiter, ehe er vor Weihnachten noch nach Nordamerika abhebt. In der finnischen Skistation Levi finden die ersten Saison-Slaloms statt. Die Vorjahressieger Reinfried Herbst aus Österreich und Olympiasiegerin Maria Riesch aus Deutschland treten neuerlich als Favoriten an. Vor Selbstvertrauen förmlich strotzt aber Österreichs größte Sieghoffnung Marlies Schild.

In der "offiziellen Heimat des Weihnachtsmannes" klingt und schaut zwar schon sehr vieles nach Weihnachten aus, vorzeitige Geschenke will auf dem flachen Hausberg Levi-Tunturi aber keiner machen. Vielmehr liegt 170 Kilometer nördlich des Polarkreises viel Spannung vor dem ersten Slalom-Abtasten in der rund um die Uhr dämmrigen aber dafür nur noch minus 5 Grad kalten Winter-Luft. Denn in Levi werden die ersten Slalom-Duftmarken hinsichtlich Weltcup-Kugeln und WM-Medaillen gesetzt.

grandioses Comeback
Schild hat sich nach ihrer schweren Beinverletzung vorerst auf den Slalom konzentriert. Im Vorjahr gelang ihr mit Platz sechs in Levi ein grandioses Comeback. Und während Benni Raich bereits seit fast drei Jahren auf einen Slalomsieg wartet ("Das ist viel zu lange!") hat seine nun im gemeinsamen Haus im Pitztal lebende Lebensgefährtin danach auch gleich wieder dreimal gewonnen. Damit gehört die Gewinnerin von mittlerweile 21 Weltcup-Slaloms auch am Samstag (10.00/13.00/live ORF 1) zu den Sieganwärterinnen.

"Sie ist intern klar überlegen", hat auch Cheftrainer Herbert Mandl keine Zweifel, dass die Salzburger Slalom-Königin nun auch international wieder das Maß der Dinge ist. Allerdings hat sich Schild vor kurzem beim Training im Mölltal einen Muskeleinriss im Ellbogen zugezogen.

Serien-Bestzeiten
"Damit gibt's aber keine Probleme mehr", winkte Schild ab. "Gut dass wir früh in Levi waren, wir konnten hier super trainieren", zeigte sich die 29-Jährige nach ihren Serien-Bestzeiten zuversichtlich. "Ich fahre einen schnellen Schwung und bin schon sehr neugierig auf den internationalen Vergleich am Samstag", konnte es die Levi-Siegerin von 2006 kaum noch erwarten. "Ich freue mich wirklich. Im Training hat alles so geklappt wie ich es mir vorgestellt habe. Mein Selbstvertrauen ist dementsprechend recht hoch", gestand die Salzburgerin.

Bei Österreichs Damen fehlt in Levi wie im Vorjahr gesundheitsbedingt Kathrin Zettel. Die 19-jährige Tirolerin Jessica Depauli gibt dafür ihr Weltcup-Debüt. Von den Arrivierten ist Elisabeth Görgl im finnischen Skiort ebenso schon auf das Podest gefahren wie Zettel und Nicole Hosp.

Ziel für die ÖSV-Damen
Hosps Saison war im Vorjahr nach dem Kreuzbandriss von Sölden früh beendet, nun ist die Tirolerin wieder dabei. Die dreifache Weltcup-Gesamtsiegerin Lindsey Vonn nannte zwar auch Hosp als eine ihrer Weltcup-Konkurrentin, allerdings ist die große Kugel in diesem Winter noch kein Ziel für die ÖSV-Damen. Mit Schild, Hosp und Zettel hatten oder haben alle drei Anwärterinnen in jüngster Zeit massive verletzungsbedingte Rückschläge zu erleiden. "Für mich ist das eine Comeback-Saison, ich muss kleine Schritte machen", erklärte Hosp.

Dafür steht bei Riesch der Gesamtsieg ganz oben auf der Wunschliste. Die Doppel-Olympiasiegerin hat alles eingesackt, was es zu gewinnen gibt und ist die bisher einzige Zweifachsiegerin in Levi. Nur die große Kugel fehlt der Anführerin der enorm starken deutschen Damentruppe noch.

Dass ihr mit Busenfreundin Vonn und Schwester Susanne die härteste Slalom-Konkurrenz in Levi persönlich besonders nahe steht, stört Riesch nicht. "Im Rennen sind wir Konkurrentinnen", tönt die bald 26-Jährige. Ich mag das Rennen in Levi, hier habe ich meinen ersten Slalom gewonnen."

Mit einem Doppelsieg durch Viktoria Rebensburg vor Kathrin Hölzl endete im Oktober der Riesentorlauf in Sölden. Im Slalom sind die deutschen Girls dank der Riesch-Schwestern und Fanny Chmelar fast noch stärker einzuschätzen. Mit Katharina und der hoch talentierten Europacupsiegerin Lena Dürr wartet zudem schon das nächste deutsche Schwestern-Duo auf den Durchbruch.

ÖSV-Damen-Team für Levi: Marlies Schild, Elisabeth Görgl, Nicole Hosp, Michaela Kirchgasser, Bernadette Schild, Alexandra Daum, Jessica Depauli,

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.