Auch wenn Thomas Morgenstern das letzte Skispringen nicht als Erster beendet hat, geht er als Top-Favorit in die kommende Tournee.
Das Ende seiner Siegesserie im letzten Weltcup-Bewerb vor der Vierschanzen-Tournee hatte für Thomas Morgensten auch etwas Gutes. Ein Teil des großen Drucks, der auf dem sechsfachen Saisonsieger lastet, ist verflogen. "Es muss einen Grund haben, warum die Serie genau vor der Tournee reißt", sagte der 21-jährige Kärntner in Engelberg. "Die Form ist sehr gut, ich kann beruhigt in die Tournee gehen."
Top-Favorit
Um die Rolle des Top-Favoriten beim ersten
Saisonhöhepunkt kommt der Doppel-Olympiasieger von Turin 2006 aber nicht
herum. Mit einem Sturz im Team-Auftaktbewerb in Kuusamo hat alles begonnen,
einen Monat später beneiden ihn alle um seine Konstanz auf höchsten Niveau.
Perfekte Voraussetzungen
ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner hat
Morgenstern mit einem perfekten Umfeld die Voraussetzungen geschaffen und
sieht ihn bei der Vierschanzen-Tournee als den, der erst besiegt werden
muss. "Morgi kann mit dem Druck umgehen, das hat er bei seiner Serie
gezeigt. Er hat Schritt für Schritt gelernt, so eine Situation zu
bewältigen."
Doch Podestplätze durch vier verschiedene ÖSV-Athleten zeigen, dass Pointners Team nicht von der Klasse eines einzigen Springers abhängig ist. "Der Gefahr, dass nur einer oder zwei Springer übrigbleiben, haben wir sehr gut vorgebaut. Sie sind nicht zerbrochen an der Serie von Morgenstern, sondern haben gewusst, dass sie selbst genauso gut sind", erklärte Pointner.
Krafttraining in der Pause
Das ÖSV-Team stellt vor dem ersten
Tourneebewerb am 30. Dezember in Oberstdorf die ersten Vier der
Weltcup-Gesamtwertung und hat in Engelberg mit 325 Punkten einen
Nationen-Rekord für einen einzelnen Bewerb aufgestellt - die Springer wirken
dennoch keineswegs abgehoben. "Sie sind nicht überheblich, sie wissen, wie
die nächsten Ziele angegangen werden", betonte der Coach. In der viertägigen
Pause bis zur Tournee-Anreise sollen sie vor allem auf gute Regeneration
achten, aber auch Krafttraining absolvieren.
Vier Tage Auszeit
Pointner selbst wird sich nach einem stressigen
Monat ebenfalls einige Tage Auszeit gönnen. "Ich kann mich daheim bei meiner
Familie sehr gut ablenken", sagte der Tiroler. So wie die Springer haben
auch die Trainer mit professioneller Hilfe gelernt, wie sie ihre
Leistungsfähigkeit am besten erhalten.