Der Vorarlberger Thomas Steu und der Tiroler Lorenz Koller haben sich am Sonntag in Innsbruck-Igls vorzeitig den Doppelsitzer-Gesamtweltcup der Kunstbahn-Rodler gesichert.
Das ÖRV-Duo belegte nach Rang drei am Vortag im Hauptbewerb nun im Sprint Platz zwei, bloß eine Tausendstelsekunde hinter den Letten Andris und Juris Sics. Entscheidend aber war, dass Steu/Koller die um die Gesamtwertung konkurrierenden deutschen Schlitten hinter sich gelassen hatten.
Steu hatte exakt ein Jahr und einen Tag davor in Sigulda einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten, mit nun neun Podestplätzen legten er und Koller freilich nun eine fulminante Comeback-Saison hin. Es ist der erste Gesamtweltcup-Sieg eines österreichischen Duos seit 2011/12, als Andreas und Wolfgang Linger triumphiert hatten. Zum Drüberstreuen entschieden Steu/Koller auch die Gesamtwertung des aus drei Rennen bestandenen Sprint-Weltcups für sich. Nächster Programmpunkt sind nächste Woche die Weltmeisterschaften in Königssee in Bayern.
Super Leistung
"Wir hätten uns das nie gedacht, dass wir das schaffen. Gewaltig!", sagte Steu in einer ersten Reaktion im ORF-Interview. "Dem ganzen Team 'danke'. Das muss ich jetzt erst einmal sacken lassen." Koller zeigte sich sprachlos: "Nach der letzten Saison ist das jetzt noch ein besseres Gefühl." ÖRV-Chefcoach Rene Friedl feierte mit: "Das Rennen war auf dem Punkt. Höchsten Respekt und Gratulation an das Team. Ich hätte gedacht, sie brauchen mehr Zeit, um wieder einzusteigen."
Davor hatte die Tirolerin Madeleine Egle im Einsitzer-Bewerb Rang sechs belegt. Ihr Rückstand auf Siegerin Natalie Geisenberger betrug 0,501 Sekunden. Auf den übrigen Podesträngen landeten mit Julia Taubitz eine weitere Deutsche (+0,082) sowie die US-Amerikanerin Summer Britcher (+0,286). Hannah Prock (+0,744) und Lisa Schulte (+0,880) wurden 17. und 19. und haben sich damit nicht für die Sprint-Entscheidung qualifiziert.
"Ein sechster Platz ist nicht ganz schlecht", sagte Egle im ORF-Interview. "Ich bin nicht ganz zufrieden, da doch ein paar Kleinigkeiten dabei waren. Igls ist eine Bahn, die nicht so technisch anspruchsvoll ist, was ich nicht so mag."
Im Doppelsitzer-Sprint wurden Yannick Müller/Armin Frauscher Achte (+0,127), im Einsitzer-Sprint der Männer reichte es für David Gleirscher zu Rang vier (+0,120). Es gewann der Russe Semen Pawlitschenko, der Sprint-Weltcup ging aber an den im Rennen drittplatzierten deutschen Gesamtweltcupsieger Felix Loch punktgleich vor dem Südtiroler Kevin Fischnaller. David Gleirscher wurde da Fünfter. Taubitz gewann auch den dritten Saison-Sprint und damit die Spezialwertung. Egle wurde Fünfte (+0,153).