Der Tiroler hat bereits 107 Punkte Rückstand auf Simon Ammann.
Die Chancen von Gregor Schlierenzauer, den Skisprung-Gesamtweltcup wie im Vorjahr doch noch zu gewinnen, sind vor den drei noch ausstehenden Einzelkonkurrenzen nur noch gering. Dem Tiroler fehlten vor den ausstehenden Springen der Nordlandtournee am Dienstag in Kuopio, am Freitag in Lillehammer und am Sonntag in Oslo 107 Punkte auf den Schweizer Simon Ammann.
Schlierenzauer und der Rest des Feldes musste sich am Sonntag in Lahti neuerlich nicht nur der aktuellen Übermacht von Doppel-Olympiasieger Ammann beugen. Der Tiroler war zudem noch von den Nachwirkungen einer Erkältung geschwächt. "Es geht wieder bergauf. Unter diesen Voraussetzungen war das heute kein schlechter Wettkampf für mich", sagte der zweifache Olympia-Dritte nach Platz vier in Lahti.
"Saison noch nicht vorbei"
Aufgegeben hat der
20-Jährige den Kampf um die Gesamtwertung noch nicht. "Leider habe ich damit
wieder etwas Boden auf Simon in der Weltcupwertung verloren. Aber noch ist
die Saison nicht vorbei, und ich werde schon in Kuopio wieder alles geben,
um Punkte gutzumachen", gab sich Schlierenzauer kämpferisch.
Ammann noch abzufangen, dürfte allerdings äußerst schwierig werden. Selbst wenn Schlierenzauer, der bei acht Saisonsiegen hält, die letzten drei Bewerbe des Winters gewinnen sollte, würden Ammann bereits ein zweiter und zwei dritte Plätze zum ersten Gesamtsieg eines Schweizers reichen. Der viermalige Olympiasieger (6 Saisonsiege) hat zuletzt einschließlich der Bewerbe in Kanada alle vier Springen, bei denen er angetreten ist, für sich entschieden.
Hypothek aus verpasster Japan-Reise
Nachträglich als Fehler
könnten sich die zwei Mitte Jänner von Schlierenzauer ausgelassenen zwei
Bewerbe in Sapporo erweisen. Amman holte dort mit einem Sieg und Platz fünf
145 Punkte. Der Schweizer ließ hingegen nur die Olympia-Generalprobe in
Willingen aus. Diese gewann Schlierenzauer zwar, eine Hypothek von 45
Punkten brachte der Verzicht auf die Japan-Reise in der Endabrechnung aber
dennoch ein.
Als Trostpflaster würden dem erfolgsverwöhnten ÖSV-Team bis zu vier Ehrenplätze winken. Hinter Schlierenzauer rangierten mit Thomas Morgenstern, am Sonntag hinter Adam Malysz (POL) Dritter, Andreas Kofler und Wolfgang Loitzl derzeit drei weitere ÖSV-Adler auf den Weltcuprängen drei bis fünf. Loitzl hat 64 Punkte Guthaben auf Malysz. Im Vorjahr gewann auf dem eigenwilligen Bakken in Kuopio der japanische "Oldie" Takanobu Okabe vor Ammann. Schlierenzauer wurde lediglich Zehnter.