Thomas Morgenstern schlug sich auch auf geliehenen Laten nicht schlecht. Der beste in der Quali war ein Routinier: Noriaki Kasai
Österreichs Springer-Quartett hat sich am Freitag in der Qualifikation für den Weltcup-Bewerb im Whistler Olympic Park mit ansprechenden Leistungen auf die beiden Olympia-Generalproben eingesprungen. Allen voran der Weltcup-Zweite Gregor Schlierenzauer, der in beiden Trainingssprüngen mit 143,5 Metern Bestweite und inoffiziellen Schanzenrekord markierte. Wolfgang Loitzl zeigte wie zuletzt eher verhaltene Sprünge, er vermochte sich zuletzt im Bewerb immer zu steigern.
Qualifiziert waren auch Thomas Morgenstern, der mit von Anders Bardal (NOR) geborgten Ski antreten musste, und Martin Koch auf Grund ihrer Weltcup-Top-Ten-Platzierungen ohnehin. Innerhalb der Vorqualifizierten wurde der Anlauf insgesamt dreimal verkürzt, so sprang Schlierenzauer im Vergleich zur Qualifikation mit drei Luken weniger Anlauf. Gewonnen hat die Qualifikation der Japaner Noriaki Kasai (139,5 m) vor dem Schweizer Andreas Küttel (139) und dem Russen Pawel Karelin (139,5).
Ski von Morgenstern sind weg
Doppel-Olympiasieger Morgenstern,
der kommendes Jahr hier zwei Titel zu verteidigen hat, begann mit Skiern vom
Norweger Bardal, weil seine Latten verspätet in Kanada ankamen. "Es war
nicht leicht, weil Bindungskeil, Bandlänge usw. hat mich schon ein bisserl
zum herumstressen vor dem Springen gebracht, aber ich glaube, dass wir ein
gutes Material zusammengebracht haben. Ich bin oberzufrieden mit meinem
Qualisprung jetzt."
Die Olympia-Schanze gefällt dem Kärntner. "Ein sehr lässiger Anlauf, ein relativ kurzer Tisch und eine relativ flache Flugkurve. Man sollte recht viel Geschwindigkeit mitnehmen können und dann fliegt man", sagte Morgi, der in der Qualifikation bei 137,5 m gelandet ist.
Schöne Anlage
Auch Schlierenzauer, Loitzl und Koch waren
einhellig vom Olympiabakken angetan. Der ÖSV ist ja aus diversen Gründen nur
mit vier Athleten in Kanada vertreten, diese vier werden am Dienstag auch
zur nächsten Weltcup-Station nach Sapporo weiterfliegen. Simon Amman, der im
Weltcup noch zwei Zähler vor Schlierenzauer liegt, landete in der
Qualifikation - bei gleichem Anlauf wie Schlierenzauer - übrigens bei 134 m,
also vier Meter kürzer als der Tiroler.
Nicht mit von der Partie ist übrigens Toni Innauer. Der Nordische Direktor musste seinen Trip ins Olympia-Revier wegen einer Bronchitis kurzfristig absagen.