ÖSV-Herrencoach Marko Pfeifer im oe24-Interview

''Die Form stimmt mich zuversichtlich''

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Vor dem Ski-Auftakt spricht Pfeifer im oe24-Interview Klartext.

Der Tag der Entscheidung ist gekommen. Heute gibt der ÖSV bekannt, welche rot-weiß-roten Asse beim Weltcupauftakt in Sölden an den Start gehen werden. Sowohl bei den Damen (Riesentorlauf am Samstag) als auch bei den Herren (Sonntag) wurde im Vorfeld auf eine teaminterne ­Qualifikation verzichtet. Heißt: Ein Trainerentscheid muss(te) her. Als neuer Herrencheftrainer ist Marko Pfeifer somit gleich voll als Entscheidungsträger ge­fordert.

oe24: Herr Pfeifer, Sie stiegen bei den Herren vom Slalom-Gruppentrainer zum Cheftrainer auf. Wie haben Sie sich in Ihren neuen Job eingelebt?
Marko Pfeifer: Sehr gut, es macht sehr viel Spaß und es gibt viele neue Aufgaben. Als Gruppentrainer lag der Fokus am Training an sich, jetzt muss ich viel mehr strukturieren und koordinieren. Aber es gefällt mir, dass ich die Weichen stellen kann – auch im Europacup. Jedenfalls ist die Büroarbeit schon deutlich mehr, ich ­telefoniere viel. Generell muss ich mehr Zeit investieren. Zum Glück steht meine Familie hinter mir.

oe24: Und wie sieht jetzt Ihre Arbeit auf der Piste aus?
Pfeifer: Ich schaue bei allen Mannschaften so oft es geht vorbei. Da ich die Techniker ja schon kenne, war ich in der Vorbereitung vermehrt mit den Speed-Fahrern unterwegs. Etwa in Chile. Ich wollte mich hier besser vernetzen – und das ist sehr positiv verlaufen. Weil ich in der Vergangenheit schon des Öfteren mit Marco Schwarz bei Speed-Events dabei war, kenne ich die meisten Weltcupabfahrten.

oe24: Inwiefern unterscheidet sich das Training unter Ihnen von jenem Ihres Vorgängers?
Pfeifer: Ich wollte für die Speed-Fahrer ein schwereres Riesentorlauftraining haben. In einem Gelände, wo es darum geht, entschlossen und bereit zu sein. Immerhin werden ja auch die Abfahrten immer technischer ...

oe24: Sie sind nicht die einzige Personalie, die der ÖSV innerhalb kürzester Zeit neu installiert hat. Wie funktioniert die Zusammenarbeit?
Pfeifer: Problemlos. Generalsekretär Christian Scherer, Präsidentin Roswitha Stadlober und Alpinchef Herbert Mandl ziehen an einem Strang. Ich konnte bisher absolut gut und ruhig arbeiten. Zudem hat der ÖSV auch überall Geld investiert, wo es nötig war.

oe24: Schmerzt es, dass ehemalige ÖSV-Leute wie Ferdinand Hirscher oder Toni Giger jetzt für die Konkurrenz arbeiten?
Pfeifer: Natürlich waren das Top-Leute und haben sehr gute Impulse eingebracht. Aber im Falle vom „Ferdl“ war zum Beispiel auch immer Mike Pircher im Betreuerteam dabei. Der führt das fort.

oe24: Wie gut sind Ihre Athleten im Moment drauf?
Pfeifer: Wir haben gut trainiert, sind verletzungsfrei geblieben. Die Form stimmt mich zuversichtlich. Für Sölden ist Manuel Feller ein ganz heißes Eisen. Aber wir hatten noch keine internationalen Vergleiche ...

oe24: Aber Sie konnten schon Henrik Kristoffersen und Marco Odermatt beobachten.
Pfeifer: Ja, Kristoffersen hat mit neuem Material gut ausgeschaut. Der ist sicher sehr schnell. Ebenso Odermatt. Es wird spannend gegen die zwei, aber ich bin zufrieden. Unser Ziel müssen mehr als die sechs Einzelsiege der Vorsaison und die eine oder andere Kristallkugel sein. Und natürlich ist auch die WM ein Highlight.

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