Kreuzbandriss

Droht Neureuther jetzt das Karriereende?

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Deutscher verletzte sich beim Training schwer. Wie geht's jetzt weiter?

Das schmerzliche Olympia-Aus kommentierte Felix Neureuther mit einem saloppen Spruch. "Bye Bye Kreuzband, Bye Bye Beaver Creek", sagte der Skistar, als er in Jogginghose und auf Krücken gestützt aus dem Krankenhaus in Vail humpelte - das Ende der olympischen Träume für Pyeongchang erwähnte er gar nicht erst.

Statt in Topform zum Riesentorlauf nach Beaver Creek geht die Reise für die Olympia-Hoffnung zurück nach Deutschland. Dort soll entschieden werden, wann und wo sich der Deutsche operieren lässt. In etwa vier Monaten könnte er bei gutem Verlauf dann langsam wieder mit dem Skifahren beginnen.

"Die Verletzung ist, gerade nach dem gelungen Start in die Olympia-Saison, natürlich extrem ärgerlich. Ich habe in meiner Karriere schon einige Rückschläge hinnehmen müssen und weiß daher damit umzugehen", sagte er nach dem Unfall im Training in Copper Mountain. Trotzdem stellt sich die Frage nach dem Karriereende!

Maier: "Er hätte gute Chancen"

Mit 33 Jahren befindet sich der Fan-Liebling zumindest im Karriere-Herbst. Außerdem streikte sein Körper in der Vergangenheit immer wieder, vor allem der Rücken machte ihm zuletzt Probleme. DSV-Boss Wolfgang Maier kennt die lange Leidensgeschichte und ist sich selbst nicht sicher, ob man Neureuther nochmals im Weltcup sieht.

"Ich kann das nicht sagen, das ist die Entscheidung von Felix. Er hatte jedenfalls gute Chancen, wenn er zurückkommt. Das ganze Team wird sich für ihn aufopfern, dass er es schafft und wieder Rennen fährt", so Maier. Er hält fest: "Felix ist das Herzstück des Herren-Teams. Er hat eine enorme Strahlkraft und deshalb tut es uns extrem weh. Für ihn persönlich tut mir das schrecklich leid. Felix war in außergewöhnlicher Form, hat sich konsequent vorbereitet, war bei den Trainingsläufen sehr schnell."

In Südkorea lasten die DSV-Hoffnungen bei den Alpinen nun fast ausschließlich auf Viktoria Rebensburg, die mit ihrem zweiten Sieg beim Riesentorlauf in Killington am Samstag ihre bärenstarke Frühform untermauerte.

Neureuther motiviert Kollegen

Bei den Technik-Herren sind der erst von einer schweren Verletzung zurückgekehrte Fritz Dopfer, Stefan Luitz und Linus Straßer voll in der Verantwortung für Spitzenplätze. "Ich will auf dem Weg auch den Jungs von der Mannschaft alles alles Gute und viel Glück für die Saison wünschen. Gebt's Gas, Jungs", sagte Neureuther in einem Video auf Facebook.

Bei der Aufzeichnung zeigte er sein typisches Neureuther-Lächeln, doch das Saison-Aus fuchst den Bayern mächtig. Denn seit Monaten funktionierte sein Plan. Die massiven Rückenprobleme der vergangenen Jahre hatte er endlich zum größten Teil im Griff und auch sonst spielte der Körper zuletzt so gut mit, dass er im Sommer so viel trainieren konnte wie kaum zuvor in seiner Karriere.

Das Ergebnis: Den ersten Slalom in Levi gewann Neureuther. Auch im Riesentorlauf waren die Trainingsfahrten gegen internationale Konkurrenz sehr vielversprechend. Zeigen kann er das aber wohl erst wieder beim Saisonauftakt in Sölden im Oktober 2018.

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