Speed-Doppel

Ein Jahr nach Rücktritt: Deswegen ist Mayer zurück in Bormio

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Ein Jahr nach seinem überraschenden Rücktritt ist Matthias Mayer (33) zurück in Bormio. Lesen Sie, weshalb sich der dreimalige Olympiasieger den Job als ÖSV-Berater antut.

27. Dezember 2022, kurz nach 9 Uhr. Matthias Mayer kommt von der Super-G-Streckenbesichtigung zum ORF-Liveinterview mit Rainer Pariasek für die Morgen-ZiB. Dabei spricht "Mothl" erst über die Piste: "Die ist sehr gut, ich fühl mich auch fit." Dann kommt's: "Aber ich hab die letzten Tage nachgedacht und ich muss sagen: Für mich ist die Zeit gekommen, dass ich zurücktret aus dem alpinen Ski-Weltcup." Dann bedankt sich der Kärntner noch bei seinen Sponsoren und dem ÖSV ("Die haben alle einen super Job gemacht") und meint: "Ja, ich bin gespannt, wie's weiter geht bei mir." Pariasek ("Na bum, das ist jetzt ein Paukenschlag ...") versichert sich noch, ob er richtig gehört hat: "Rücktritt ab sofort? Ab Ende der Saison oder wann?" Mayer: "Sofort. Ich hab meine letzte Besichtigung gemacht, das reicht mir."

Comeback? "Nein, jetzt nimmer"

Ein Jahr später ist Mayer zurück in Bormio. Als Teil des ÖSV-Betreuerstabes - mit Funk ausgestattet, ist der Bormio-Sieger von 2020 bei der Abfahrts-Besichtigung eine wichtige Anlaufstelle für seine ehemaligen Teamkollegen. Er gibt seine Erfahrung weiter, schließlich kann er sich in die Rennläufer hineindenken, wenn sie eine Schlüsselstelle mit über 100 km/h anfahren. "Aber selbst muss ich das nicht mehr machen". Die letzten Comeback-Gedanken verworfen habe er im Frühling nach einem E-Mail der Anti-Doping-Kommission. Um zum Saison-Auftakt 2023/24 wieder startberechtigt zu sein hätte sich Mayer festlegen müssen. Damals wusste er: "Nein, das will ich jetzt nimmer."

Das Projekt als ÖSV-Berater für ausgewählte Rennen (z. B. auch in Kitzbühel und Saalbach) läuft vorerst einmal bis nach der Heim-WM in Saalbach 2025. "Danach schauen wir weiter".

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