Flachau-Nightrace

Hansdotter gewinnt Flachau-Slalom

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Hansdotter Siegerin des Flachau-Nachtslaloms - Truppe 6.

Flachau-Spezialistin Frida Hansdotter hat ihre Durststrecke beendet und am Dienstagabend erneut das höchstdotierte Rennen im Damen-Weltcup gewonnen. Die Schwedin siegte vor 10.000 Zuschauern beim Salzburger Nachtslalom vor Nina Löseth während sich Topfavoritin Mikaela Shiffrin (USA) Platz drei mit Wendy Holdener teilen musste. Katharina Truppe sorgte als Sechste für ein Karriere-Hoch.

Denn damit toppte die junge Kärntnerin ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis (9.) deutlich und war unmittelbar vor Lokalmatadorin Bernadette Schild (7.) erstmals beste Österreicherin in einem Weltcup-Slalom. "Ich bin superglücklich und überrascht. Dabei war ich vor der Entscheidung total nervös", gestand die 20-jährige WM-Fixstarterin aus Latschach bei Finkenstein.

Die WM-Generalprobe im Damen-Slalom begann für Österreich mit der Hiobsbotschaft, dass Michaela Kirchgasser wegen einer aufgeflammten Knieverletzung passen musste. Dann kam auch Teamleaderin Schild mit der spurigen Piste im drehenden ersten Lauf gar nicht zurecht. "Die Piste war ganz anders als beim Einfahren, nicht so eisig wie erwartet. Einfach komisch", wunderte sie sich.

Der schneller gesetzte zweite Durchgang war dann gar nicht nach dem Geschmack der 27-Jährigen. Auch hier konnte sich die diesen Winter beste ÖSV-Slalomfahrerin nicht in die "Killerlinie" einklinken. "Dieser Berg, dieser Kurs ist immer irgendwie ein bissl verhext", befand Schild. Trotzdem schaffte sie im siebenten Saisonslalom ihre sechste Top-Ten-Platzierung.

An "Verhextes" musste wohl auch Shiffrin glauben. Die US-Amerikanerin griff beim Versuch, das Damen-"Nightrace" in Flachau als erste Läuferin zum dritten Mal zu gewinnen, zunächst komplett daneben. Nur Platz fünf mit gewaltigen 1,38 Sekunden Rückstand auf die überlegen Halbzeitleaderin Hansdotter - und das auf dem maßgeschneiderten Kurs ihres Trainers Jeff Lackie - war eine neue Erfahrung für die Slalom-Seriensiegerin.

Die Ursachensuche verlief mannigfaltig. Mit Laufbestzeit zeigte die 21-Jährige dann aber im Finale, dass sie es doch noch kann. Trotzdem wurde Shiffrin erstmals seit zwei Jahren - auch damals als Flachau-Dritte und mit Hansdotter als Siegerin - in einem Slalom "besiegt". "Schwer zu sagen, was genau los war. Ich hab einfach zu viel gewollt und bin schlecht gefahren", argumentierte Shiffrin ähnlich wie zuletzt Markenkollege Marcel Hirscher in Zagreb.

Weil Weltcup-Titelverteidigerin Lara Gut auch beim zweiten Versuch, im Slalom dagegenzuhalten, erneut punktlos blieb, baute Shiffrin ihren Vorsprung in der Gesamtwertung auf 365 Zähler aus. Allerdings beginnt nun ein Block mit gleich acht Speed-Rennen. Shiffrin will "wahrscheinlich schon" die Kombination am Sonntag in Zauchensee bestreiten.

Im Kampf um das vierte ÖSV-Slalom-Ticket bei der WM schied Ricarda Haaser in Lauf eins aus. Hinter Schild (6.) und Truppe (7.) schafften es nur Julia Grünwald und Katharina Gallhuber in die 30er-Entscheidung, kamen dort aber über die Plätze 18 bzw. 19 nicht hinaus.

Glücklichste Österreicherin war damit die von ihrer verletzten Zimmerkollegin Carmen Thalmann angefeuerte Truppe, die zudem 4.383 Euro Preisgeld kassierte. "Carmen ist so sehr meine Bezugsperson. Superschön, dass sie da war", freute sich Truppe und ergänzte: "Mir hat die schnelle Kurssetzung im Finale getaugt. Man sieht heute auch, dass selbst eine Shiffrin schlagbar ist."

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel war mit seinen jungen Damen bemerkenswert zufrieden. "Heute haben sie wirklich riskiert. Besser sie scheiden mit guter Zwischenzeit aus, als sie kommen mit einer langsamen Zeit ins Ziel", urteilte der "Boss".

70.561 der insgesamt 174.000 Brutto-Euro sowie das Krönchen für die "Snow Space Princess" gingen wie schon 2015 an Hansdotter. Der Schwedin, die im Vorjahr dank Shiffrins Langzeit-Verletzung sieglos die Slalom-Kristallkugel gewonnen hatte, gelang damit rechtzeitig vor dem Heim-Event in Stockholm der vierte Weltcup-Erfolg.

Es war ihr erster seit Dezember 2015 in Lienz. Drei ihrer vier Siege hat Hansdotter damit in Österreich gefeiert. In Flachau ist sie nun sechs Mal in Folge auf das Podest gekommen. "Mir taugt es hier einfach", sagte Hansdotter.

Die kranke Vorjahressiegerin Veronika Velez-Zuzulova (SVK) wurde diesmal nur Fünfte. Landsfrau und Mitfavoritin Petra Vlhva aus Tschechien schied schon in Lauf eins aus.

 

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