Stuhec-Verzicht

Perfekt: Shiffrin gewinnt den Gesamtweltcup

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Stuhec lässt Aspen-Slalom aus. Damit gehört Shiffrin große Kristallkugel.

Die seit ein paar Tagen 22-jährige Mikaela Shiffrin hat zum ersten Mal in ihrer Karriere den Gesamtweltcup der Damen gewonnen. Sie hat zwei Rennen vor Schluss 198 Punkte Vorsprung auf die Slowenin Ilka Stuhec, die aber auf ein Antreten im Slalom am Samstag beim Finale in Aspen/Colorado verzichtet, womit sie auch rechnerisch die junge Amerikanerin nicht mehr einholen kann.

Shiffrin ist die jüngste Alpinskiläuferin seit der (damals 19-jährigen) Kroatin Janica Kostelic 2001, die das große Kristallkugel ihr Eigen nennen darf. 2013 in Schladming, 2015 in Vail/Beaver Creek und 2017 in St. Moritz gewann Shiffrin WM-Goldmedaillen, mit Olympia-Gold 2014 in Sotschi/Krasnaja Poljana ist sie seit vier Jahren bei Großereignissen im Slalom unbesiegt. Dazu kommen 31 Weltcuperfolge, 25 im Slalom, vier im Riesentorlauf sowie je einer im City Event und der Kombination.

Die kleine Kugel für den Disziplinerfolg im Slalom sicherte sich die Atomic-Pilotin heuer zum vierten Mal. Und für Shiffrin, die in diesem Winter einige Speed-Rennen bestritten hat und eines Tages auch auf den langen Latten gewinnen will, soll es weiter steil nach oben gehen. "Es gibt kein Limit", sagte sie bei der WM. Sie wolle die beste sein, die konstanteste, die stärkste Skiläuferin. "Das ist ein langer Weg. Und es fühlt sich so an, als ob es gerade erst begonnen hätte."

Mutter treibt sie zu Höchstleistungen

Mikaela Pauline Shiffrin wurde am 13. März 1995 geboren, sie lebt im knapp zwei Autstunden von Aspen entfernten Eagle-Vail. Mit drei Jahren begann sie in der Hauseinfahrt ihres Elternhauses mit dem Skifahren, zunächst aber auf Langlaufskiern, um das Gleichgewicht zu schulen. Mikaela wird im Ski-Zirkus von ihrer Mutter Eileen, einer Krankenschwester, begleitet. Vater Jeff ist Narkose-Arzt, beide sind Skilehrer und haben der Tochter das Fahren beigebracht.

Shiffrin
© GEPA

(c) GEPA

Mit der achtjährigen Mikaela zog die Familie aus beruflichen Gründen von Colorado in den Osten der USA, wo das Mädchen später die Bourke Mountain Academy in Vermont besuchte. Schon früh war von einem "Wunderkind" die Rede.

ÖSV-Sportdirektor Hans Pum hörte das erste Mal von ihr, als sie zwölf war. Ein Trainer habe ihr von der Technik, der Beständigkeit und dem Fleiß vorgeschwärmt.

"Sie ist eine großartige Athletin"

Mittlerweile zählt Shiffrin im Slalom-Weltcup mit 25 Erfolgen schon zu den Allzeit-Größen, liegt hinter ihrem Vorbild Marlies Schild (35) und der Schweizerin Vreni Schneider (34) an der dritten Stelle. Auch gesamt hat sie sich heuer in die Top Ten vorgearbeitet.

"Das Verhältnis zwischen harter Arbeit und Talent ist ungefähr ausgeglichen. Man braucht auch körperliche Voraussetzungen dazu, und wenn man das von klein auf betreibt, wird es natürlich. Sie ist eine großartige Athletin, aber das sind die anderen Mädchen auch", sagte Mutter Eileen, die auf High-School-Niveau Skirennen bestritten hatte.

Gemanagt wird Shiffrin vom ehemaligen österreichischen Rennläufer Kilian Albrecht, der sich um Sponsoren, Verträge und Medienanfragen kümmert.

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