"Letzte Saison war meine schlimmste Saison"

Pinturault will ''neuen Alexis'' für Karriereende

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Alexis Pinturault sieht sich nach einem für ihn sportlich enttäuschenden Jahr nicht bereit, um den Gesamtsieg im alpinen Ski-Weltcup zu kämpfen.

"Letzte Saison war meine schlimmste Saison bis jetzt. Deswegen kann ich nicht diesen Anspruch stellen", sagte der 31-jährige Franzose bei einem Medientermin in Sölden. Seinen Wunsch für den kommenden Winter beschrieb Pinturault wie folgt: "Spaß haben, neue Motivation finden und hoffentlich einen neuen Alexis für mein Karriereende."

Er habe einige Zeit gebraucht, um die vergangene Saison zu verarbeiten. "Im Frühling habe ich zwei Monate komplett zum Ausruhen genommen, eine Pause vom Skifahren gemacht und überlegt, was ich möchte", sagte Pinturault, nachdem er 2021/22 nur drei Podestplatzierungen, aber keinen Sieg verbucht und als Gesamt-Zehnter abgeschlossen hatte. Im Jahr davor hatte er noch fünf Siege und vier weitere Podiumsplätze geschafft und erstmals die große Kristallkugel gewonnen. Deswegen musste laut seiner Aussage ein Reset her - auch beim Material: "Wir haben eine komplett andere Richtung genommen, speziell im Riesentorlauf. Wir haben viel probiert, sehr viel mit Head (der Skifirma; Anm.) gearbeitet."

Pinturault braucht Abwechslung

Nun will der Routinier, der seit 2010 regelmäßig im Weltcup fährt, mittels kleinen Schritten dorthin zurück, wo er schon einmal war. Gegen Athleten wie Weltcup-Titelverteidiger Marco Odermatt, der neben dem Riesentorlauf auch in Super-G und Abfahrt zu den Siegkandidaten zählt, werde ein Läufer mit Technik-Schwerpunkt wie er aber auch rein wegen der Arithmetik keine Chance haben, meinte Pinturault. Der Schweizer habe in seinen starken Disziplinen einfach mehr Rennen zur Verfügung als er, um Punkte anzuschreiben.

An seiner allgemeinen Herangehensweise werde er aber nichts ändern, obwohl er kurz überlegt habe, weniger Speedrennen zu bestreiten. Allerdings brauche er "den Super-G und Speed, um Spaß zu haben. Immer auf den gleichen Disziplinen zu bleiben, ist für mich langweilig", meinte der Gesamtweltcup-Sieger 2019/20, der bisher 34 Weltcup-Rennen gewonnen hat.

Ein großes Ziel in diesem Winter ist auch die Alpin-WM, die in seinem Heimatort Courchevel stattfindet. "Aber ich glaube, ich darf nicht alles vermischen. Ich muss zuerst die Saison Schritt für Schritt nehmen. Wenn ich dann sehe, dass ich schnell fahren kann und in den Wettkämpfen bereit für einen Sieg oder das Podest bin, dann wird die Weltmeisterschaft auch in meinen Kopf präsent sein", erklärte Pinturault in nahezu fehlerfreiem Deutsch.
 

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