Ex-ÖSV-Boss im oe24-Talk über umstrittenen Eliasch

Schröcksnadel: 'Ich bereue zutiefst, dass ich für ihn gestimmt habe'

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In der Diskussion um den FIS-Boss meldet sich Peter Schröcksnadel zu Wort.

Im Juni 2021 hatte der damalige ÖSV-Präsident maßgeblich dazu beigetragen, dass Johan Eliasch zum FIS-Präsidenten gewählt wurde. Inzwischen hat der 81-Jährige seine FIS-Ämter zurückgelegt. Zum „Fall Eliasch“ nimmt er sich gegenüber oe24 kein Blatt vor den Mund.

oe24: Herr Professor, was sagen Sie zum Bekleidungs-Deal zwischen Eliasch und der FIS?
Peter Schröcksnadel: Das ist überhaupt nicht vereinbar, ganz klar. Selbst wenn er die FIS mit seiner Firma gesponsert hätte, wäre das nicht okay. Aber er hat niemanden gefragt.

oe24: Wie haben Sie davon mitbekommen?
Schröcksnadel: Erst im Nachhinein. Und damals war ich noch im FIS-Vorstand. Ich hätte natürlich gesagt: ,Das kommt nicht infrage!‘ Er (Eliasch, d. Red.) wollte über Patrick Ortlieb (Anm.: ehem. Head-Läufer) auch in den ÖSV. Aber das wäre genauso wenig gegangen. Damit hätte er sich ja auch in Österreich eingekauft. Aber das ist alles nicht kompatibel.

oe24: Wie hätte Eliasch Ihrer Meinung nach vorgehen müssen?
Schröcksnadel: Er hätte sagen können: Da sich keiner (kein Bekleidungs-Ausstatter für die FIS-Offiziellen, d. Red.) gefunden hat, stelle ich euch das alles kostenfrei zur Verfügung. So arm ist er ja nicht. Aber selbst dann hätte alles von der FIS abgesegnet werden müssen. Noch ärger ist für mich übrigens, dass Eliasch als FIS-Präsident nicht von seinen Firmen zurückgetreten ist. In Österreich ist er zum Beispiel nach wie vor eingetragener Geschäftsführer.

oe24: War es ein Fehler, dass Sie 2021 für Eliasch gestimmt haben?
Schröcksnadel: Das bereue ich heute zutiefst, weil ich ihn anders eingeschätzt hab. Das, was passiert ist, ist eine arge Gschicht – eigentlich müsste er die Konsequenzen ziehen.

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