Heute Abfahrts-Quali

Schütter-Showdown in Beaver Creek

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Das Klimaticket hat er - jetzt geht's ums Weltcup-Ticket! Zehn Monate nach seinem Sturz in Kitzbühel (Kreuzbandriss, Meniskus) ist Julian Schütter zurück auf der Rennpiste. Beim Trainings-Auftakt in Beaver Creek war der Klima-Aktivist nur eine Sekunde langsamer als Mitfavorit Kriechmayr.

Dabei war das erste Training auf der berühmten "Raubvögel"-Piste  keine Spazierfahrt. Bei Temperaturen um Minus zehn Grad präsentierte sich die "Birds of Prey" pickelhart und selektiv. Schnellster: Abfahrtsweltcup-Titelverteidiger Aleksander Aamodt Kilde (1:39,68), der im Gegensatz zu den ÖSV-Assen nichts von "Herantasten" wissen wollte: "Auch wenn noch Luft nach oben ist: Ich geb immer hundert Prozent ...".

Nicht ganz ans Limit ging Julian Schütter in seinem ersten offiziellen Training seit der Kreuzband-Operation Ende Jänner. Doch die 1:42,70 (+3,02) des 25-jährigen Steirers sind angesichts des großen Rückstandes akzeptabel. Während Vincent Kriechmayr & Co. im Sommer in Südamerika Schnee-Kilometer sammelten, zog Schütter in der Heimat seine Reha durch.

ÖSV-Speedtrainer stellte Schütter Rute ins Fenster

Außerdem war er als Klima-Aktivist im Einsatz, was bei den Betreuern für wenig Begeisterung sorgte. Im Schweizer Blick kritisierte ÖSV-Speedtrainer Sepp Brunner, dass Schütter "meines Wissens vier Mal für Umweltschutz-Vorträge" nach Paris gereist war. "So hat er mindestens einen Monat Zeit verloren, die für seine Zukunft als Skirennfahrer so wichtig gewesen wäre." Brunner verlangt von Schütter jetzt "vollen Fokus" auf den Skirennsport. "Ansonsten werde ich nach der Saison wenig Argumente für seinen Verbleib im ÖSV-Kader haben."

Heute (18.45 Uhr) im zweiten Beaver-Creek-Training geht's für Schütter um eines der letzten drei offenen Tickets für den Abfahrts-Auftakt am Freitag (18.45 Uhr, ORF1 live): Neben den Fixstartern Vincent Kriechmayr, Daniel Hemetsberger, Otmar Striedinger, Marco Schwarz und Daniel Danklmaier) werden drei weitere Startplätze an ÖSV-Läufer vergeben: zwei gehen an die Schnellsten hinter den Gesetzten, über den letzten Platz entscheiden die Trainer. Für Schütter spricht, dass ihm Beaver Creek liegt - auf der Birds of Prey hatte der Speedspezialist im Vorjahr als 18. seine ersten Weltcuppunkte geholt.

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