Der zweite Herren-RTL in Bansko geht ohne österreichisches Podest zu Ende. Stefan Brennsteiner verpasst das Stockerl, wird Fünfter. Zum Sieger krönt sich Matthieu Faivre.
Stefan Brennsteiner hat seinen dritten Platz im ersten Bansko-Weltcup-Riesentorlauf mit Rang fünf im zweiten bestätigt. Der Sieg am Sonntag ging an Weltmeister Mathieu Faivre, der sich 0,75 Sekunden vor dem Schweizer Marco Odermatt und 0,81 vor seinem französischen Landsmann Alexis Pinturault durchsetze. Auf Platz eins fehlten Brennsteiner 1,14 Sek., Marco Schwarz landete auf Rang zehn (+2,25), Roland Leitinger auf 16 (+2,65) und Manuel Feller auf 20 (+3,20).
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Nach dem ersten Podestplatz seiner Karriere gelang Brennsteiner damit das nächste Topresultat. "Im ersten habe ich es ein bissl verbockt, umso glücklicher bin ich mit dem zweiten Durchgang. Es ist alles aufgegangen", sagte der Salzburger. "Ich habe versucht, mich aufs Skifahren zu konzentrieren. Wenn ich glaube, ich muss alles zerreißen, geht das nicht lange gut."
Er habe sich in Bansko schon von der ersten Besichtigung an wohlgefühlt, das Material habe optimal gepasst. "Das passt gut, aber es geht immer noch ein Schritt vorwärts. Mathieu ist eine Sekunde vor mir, es heißt weiterarbeiten." Im ersten Durchgang hatte er im Steilhang etwas die Linie verloren, mit Startnummer 21 war er als Halbzeitzehnter aber der Läufer mit der höchsten Nummer in den Top 15 gewesen. Im Finale gelang die zweitbeste Laufzeit.
Odermatt schlißt zu Pinturault auf
Im Gesamtweltcup knöpfte Odermatt (824) dem führenden Pinturault (1.034) ein paar Punkte von dessen Vorsprung ab, Dritter ist Schwarz (718). In der Disziplinwertung hat Pinturault zwei Rennen vor Schluss noch 25 Zähler Vorsprung auf Odermatt. "Ich war doch ein bisschen müder als gedacht nach der WM", sagte Pinturault, der mit Blick auf die große Kristallkugel nun nächsten Sonntag den Super-G in Saalbach-Hinterglemm bestreiten wird. Für Faivre war es der zweite Weltcupsieg seiner Karriere, und das nach mehr als vierjähriger Durststrecke. "Als Halbzeitführender hatte ich bisher noch kein Glück, jetzt hat es geklappt."
Mit zwei zehnten Plätzen reiste Schwarz ab. Hatte es sich für ihn im ersten Lauf alles "von oben weg katastrophal" angefühlt, so machte er es im Finale besser. "Es waren sicher zwei der schwierigsten Riesentorläufe, weil die Verhältnisse schwer einzuschätzen waren. Ich habe vier Durchgänge gebraucht, bis ich halbwegs ein Set-up gefunden habe, wo ich mich halbwegs wohlgefühlt habe. Natürlich ist noch Luft nach oben, aber das war ganz okay", erklärte der WM-Bronzemedaillengewinner. Er wird entgegen eines ersten Plans nun doch keinen Speed-Abstecher nach Saalbach-Hinterglemm machen, sondern sich auf die Technikrennen in Kranjska Gora konzentrieren.
Leitinger schrieb nach dem Ausfall am Samstag nun am Sonntag als 16. an. "Ich hätte probiert, anzugreifen. Ich hatte bei den Linksschwüngen Probleme und dann zu viele Hackler und nicht so den schönen Zug. Ich habe es leider nicht ganz auf die Reihe gebracht." Feller musste sich nach Platz sechs am Sonntag mit Rang 20 zufriedengeben. "Note vier bis fünf in der Schule. Das war kein gutes Skifahren, im ersten habe ich kein Timing gefunden, im zweiten waren Fehler dabei. Das war ein zäher Tag", sagte der Tiroler.
Lob von Cheftrainer Puelacher
Von Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher gab es trotzdem ein Lob für die Mannschaft, schließlich wurde am Samstag der erste Podestplatz in dieser Disziplin seit zwei Jahren eingefahren und waren die vor Bansko besten Saisonplatzierungen achte Ränge gewesen. "Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft. Stefan hat gestern sein erstes Podium gemacht und das Ganze heute bestätigt." Am Samstag hatten es mit Stefan Brennsteiner (3.), Feller (6.) und Schwarz (10.) gleich drei unter die ersten zehn geschafft.
Nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert waren Adrian Pertl (40.), Fabio Gstrein (42.) und Christian Borgnaes (43.). Nun sind auf der drittletzten Weltcupstation in diesem Winter wieder die Speed-Herren an der Reihe, die von Freitag bis Sonntag in Saalbach-Hinterglemm zwei Abfahrten und einen Super-G bestreiten.