Mayer triumphierte in Kitz und war der strahlende Sieger, doch Kriechmayr war knapp dahinter.
Vor der Abfahrt in Kitzbühel schien der Favoritenkreis so groß wie nie. Denn mit Dominik Paris fehlte der Kitz-Rekordsieger unter den aktiven Fahrern und Topfavorit. Dazu sorgte auch der Umstand, dass die Streif im Training etwas weniger scharfe Krallen gezeigt hat, für neu gemischte Karten. So hofften die Österreicher auf den ersten Heimsieg seit 2014.Und es kam noch besser!
Hinter Mayer fuhr Kriechmayr auf Rang zwei und machte den ÖSV-Doppelsieg perfekt. Dass mit Beat Feuz ein Schweizer ex aequo mit Kriechmayr am Podest stand, konnte den Jubel nicht trüben. Ganz im Gegenteil: Der sympathische Schweizer ist unseren ÖSV-Stars am Siegerpodest sicher herzlich willkommen. Hauptsache ein Österreicher holte den Heimsieg.
"Vinc" freut der zweite Platz sehr, auch wenn er lediglich 22 Hundertstel am Triumph vorbeischrammte. Ausgerechnet beim Saison-Highlight steht Kriechmayr das erste Mal heuer am Podium und auch das erste Mal in Kitzbühel. Nach zwei vierten Plätzen (Abfahrt 2018, Super-G 2019) schaffte es der 28-Jährige erstmals unter die Top-3.
"Freut mich irrsinnig für Team"
"Die Fans haben sich einen Doppelsieg verdient", verneigt er sich vor der Fan-Kulisse. Und er weiß auch, wie wichtiger dieser Heim-Triumph für die Mannschaft war: "Es freut mich irrsinnig für das Team." Österreichs Abfahrer mussten lange auf einen Erfolg warten: Kriechmayr hatte mit seinem Sieg in Wengen (19.1.2019) für den bis heute letzten rot-weiß-roten Abfahrts-Triumph im Weltcup gesorgt.
Er haderte zuletzt mit seinen Leistungen. "Natürlich wurmt mich das", gab der Oberösterreicher nach Platz acht in Wengen und zehn in Bormio zu. "Wir haben uns natürlich vor der Saison andere Ziele gesteckt. Wir wollten um den Abfahrtsweltcup mitfahren, die letzte Kugel vom Klaus ist doch schon eine Zeit her." Der von ihm angesprochene Klaus Kröll holte 2012 den Weltcup.
Nach den eindrucksvollen Kitz-Fahrten sind mit Kriechmayr und Mayer nun sogar zwei ÖSV-Läufer mittendrin im Kampf um die Abfahrtskugel.