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Doppel-Olympiasieger Mayer feiert auf Stelvio zehnjähriges Abfahrtsjubiläum - Puelacher: "Hier waren immer die vorne, die dann um die Kugel gefahren sind" - ÖSV hofft auf Speed-Trendumkehr

Auf einer harten, schwierigen Stelvio-Piste soll für Österreichs Speed-Herren die Trendumkehr gelingen. In Bormio werden nach der Programmänderung nun am Montag der Super-G (11:30 im Sport24-LIVE-Ticker) und am Dienstag die Abfahrt (11:30 im Sport24-LIVE-Ticker) gefahren. Für Montag ist heftiger Schneefall vorhergesagt. Die bisherige Saison war für die ÖSV-Herren noch nicht das Gelbe vom Ei, wie der 14. Zwischenrang von Matthias Mayer als bestem Österreicher in der Gesamtwertung nach elf Rennen zeigt.
 
"Ganz zufrieden sind wir natürlich nicht, das Programm war aber auch nicht unbedingt für uns", erklärte Herren-Chef Andreas Puelacher. "Wir starten mit dreieinhalb Riesentorläufen, das ist nicht gerade unsere Paradedisziplin. Wenn eine Mannschaft nicht mit Erfolg startet, kommt Druck, jeder will zeigen, dass man besser ist als die ersten Ergebnisse." Da sei es schwierig die Lockerheit zu behalten.
 
Was ein guter Start in die Saison ausmacht, kann man an der Schweiz sehen. "Sie sind in jeder Disziplin stark und dadurch befreit - das ist der Unterschied zu uns." Puelacher hoffte, dass die zuletzt erzielten Slalom-Ergebnisse einen Schub geben und, "dass wir eine Trendumkehr auch im Speed schaffen." Immerhin gehe es im Jänner dann Schlag auf Schlag. "Ich wünsche mir und denke, dass es so passieren wird, dass man schneller und erfolgreicher wird."
 

Mayer top motiviert

Für Doppel-Olympiasieger Matthias Mayer ist Bormio etwas Besonderes. "Ich habe geschmunzelt, weil ich bin hier vor zehn Jahren meine erste Abfahrt gefahren. Es fühlt sich hier immer noch gleich an. Es geht extrem zur Sache, das war damals extrem schwierig." Auf der Stelvio müsse man voll bei der Sache und körperlich fit sein. "2010 bin ich bei der Premiere beim San-Pietro-Sprung ausgeschieden."
 
Dies soll für den mittlerweile 30-jährigen Kärntner zum Jahresausklang natürlich anders aussehen. "Bormio ist lässig, es gibt gute Passagen mit viel Geschwindigkeit in den Kurven. Das kommt mir auf jeden Fall besser entgegen." Sein vierter Super-G-Platz in Gröden sei aber gut gewesen. "Es hat heuer mäßig angefangen, trotzdem habe ich ein gutes Gefühl. Ich habe immer wieder gute Fahrten gezeigt, darauf baue ich auf."
 

Kriechmayr plant Schritt nach vorne

Vincent Kriechmayr freut sich über eine gute Strecke, die nicht ganz so eisig ist. "Das macht es aber nicht einfacher." Der 29-jährige Oberösterreicher, der bei der WM 2019 in Aare Super-G-Silber geholt hat, lässt aber Zuversicht durchblicken. "Es ist sehr vieles möglich, ich bin hier immer gute Rennen gefahren", meinte Kriechmayr, auch wenn es für das Podium bisher noch nicht gereicht hat. Er will einen Schritt nach vorne machen und übt Selbstkritik: "Gröden war zum Vergessen, Val d'Isere ein Griff ins Klo. Jetzt will ich eine Reaktion zeigen." Die Fehler seien analysiert, die Rennen abgehakt.
 
Vor allem im Super-G hätte er vorne mitfahren können. "Da herunter verlangt es ganz andere Eigenschaften als in Gröden. Wenn man in den Flow kommt, dann geht es leicht von der Hand, das hat im Rennen noch nicht so funktioniert."
 
Der Cheftrainer erwartet jedenfalls wie immer eine sehr schwierige Abfahrt. "Nur die Besten gewinnen. Hier sind immer die vorne, die dann um die Kugel gefahren sind. Ich hoffe, dass wir da auch dabei sind", meinte Puelacher.
 
Die bisherigen zwei Abfahrten seien wegen Schneefalls "eher auf der einfacheren Seite" gewesen. Interne Qualifikation wird es wegen der schwierigen Strecke in Bormio diesmal keine geben. Man hat gleich alle neun Starter für die Abfahrt fixiert. Raphael Haaser und Christoph Krenn müssen zuschauen.
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