Beim ersten Kräftemessen der Männer der Saison wird erstmals die neue Startreihenfolge angewandt, und es werden möglicherweise die letzten Rennen der Männer im Traditionsort sein, im nächsten Kalender scheint der Veranstalter in Kanada vorerst nicht mehr auf.
Temperaturen im deutlichen Minusbereich sind für die kommenden Tage angesagt, aber auch Schneefall - am meisten für Sonntag. Auf dem Programm stehen am Freitag eine Abfahrt sowie am Samstag und Sonntag je ein Super-G (ab 20.30 Uhr im Sport24-Liveticker). Für zusätzliche Spannung soll ein neues Regelwerk sorgen: Die Topläufer werden mit den Nummern 6 bis 15 über die Piste gehen, auf die im Ranking von 11 bis 20 Platzierten entfallen ebenfalls per Los die Nummern 1 bis 5 und 16 bis 20. Bis Saisonende 2021/22 durften die Top Ten der Weltrangliste ungerade Nummern von 1 bis 19 wählen.
Das ÖSV-Team lieferte vor einem Jahr in der Abfahrt ein Topergebnis ab. Matthias Mayer siegte vor Vincent Kriechmayr, hinter den Schweizern Beat Feuz und Marco Odermatt wurde Franz Fünfter. Franz fehlt dieses Mal, er zog sich Mitte November beim Abfahrtstraining in Copper Mountain komplizierte Brüche an beiden Unterschenkeln zu.
Für Mayer schauten in der vergangenen Saison in der Abfahrt nach Lake Louise noch ein zweiter und ein dritter Platz heraus, Vincent Kriechmayr gewann in Wengen und Courchevel. Den Disziplinweltcup holte sich der Norweger Aleksander Aamodt Kilde vor Feuz und dem Südtiroler Dominik Paris. Mayer wurde Fünfter, Kriechmayr Sechster. Heuer soll es freilich wieder Richtung Podest sowie aktive Teilnahme am Kugelkampf gehen.
"Wir sind natürlich voller Vorfreude, dass es endlich losgeht. Die Olympischen Spiele haben mich gewurmt, das war für mich eine Extra-Motivation, ich habe noch genug Ziele", sagte Kriechmayr. "Wir hoffen, dass wir vorne mitfahren, wir trauen uns das auch zu. Aber vor der Saison ist immer schwierig zu sagen, wo man genau steht", sagte der Doppelweltmeister. Die Verletzung von Max Franz sei ein Schock für das Team gewesen. "Das Team ist nicht extrem breit aufgestellt in der Spitze. Aber wir haben in den letzten Jahren gezeigt, dass wird mit dem Druck umgehen können."
Dass er "einer der Leistungsträger sein werde in der Speed-Gruppe", wisse er, das sei nichts Neues für ihn, erklärte Mayer. "Es wäre schön, mit einem Stockerlplatz nach Beaver Creek zu reisen. Ich brenne darauf, dass es endlich losgeht", erklärte der dreifache Olympiasieger. Dritte Kraft im österreichischen Team ist Daniel Hemetsberger, der als Dritter in Kitzbühel in der vergangenen Saison seinen ersten Stockerlplatz errang und in Bormio und Wengen Vierter sowie in Courchevel Fünfter wurde. "Hinter den zwei Großen will ich heuer aufzeigen. Das Ziel sind Top-10-Plätze. Alles was weiter vorne ist, nehme ich natürlich gerne. Ich traue mir schon einiges zu, ich bin generell ganz gut drauf."
Max Franz ist nicht der einzige Ausfall im Austria Ski Team, auch Daniel Danklmaier steht nicht zur Verfügung. Nach dem Kreuzbandriss im April ist ein Rückkehrzeitpunkt noch nicht absehbar. "Es ist natürlich bitter, wenn zwei, die vorne mitfahren könnten, ausfallen. Das fehlt der österreichischen Mannschaft, weil man nicht so in der Breite aufgestellt ist. Aber ich rechne schon, dass wir ein Wörtchen um die Podiumsplätze mitreden werden", blieb ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer zuversichtlich. Als Zweiter in Gröden und Neunter in Wengen fuhr in der Saison 2021/22 Otmar Striedinger zweimal in die Top Ten, dem 31-Jährigen wird starke Form bescheinigt.