Für Slalom-Ass Manuel Feller reichte es bei der Ski-WM in Saalbach für keine Medaille. Lesen Sie, wie groß die Enttäuschung beim Tiroler ist.
"Für mich ist das die wichtigste Woche in meiner Karriere. Wenn ich hier leer ausgehe, ist das die größte Niederlage, die ich jemals erlebt habe," hatte Feller vor dem WM-Slalom in Saalbach erklärt. Für den 32-Jährigen ist dieser Alptraum zur Realität geworden. Im abschließenden Slalom - seiner Spezialität - landete Feller (+0,79) auf Rang 4 hinter Loic Meillard (SUI), Linus Strasser (GER) und Atle Lie McGrath (NOR). 27 Hundertstel fehlten zu Bronze.
Fellers letzte Heim-WM: "Definitiv größte Niederlage meiner Karriere"
Im ORF-Interview wurde Feller emotional, kämpfte mit den Tränen: "Es ist definitiv die größte Niederlage meiner Karriere. Für einen vierten Platz gibt es bei einer WM nix Positives. Man muss auch schauen wie lang ich generell noch Chancen habe bei einer WM. Jetzt bin ich 32, eine Heim-WM werde ich definitiv keine mehr erleben."
Feller frustriert: "Für mich ist es fast wie ein Saisonende. Es ist, wie wenn ein Stecker gezogen ist von der Energie."
Feller gestand Fehler ein
Feller: "Es ist genau das eingetroffen, wovon ich gestern noch im Interview gesagt habe, dass ich es nicht will. Dass ich, wenn ich im Nachhinein auf meine Karriere zurückblicken werde, mir vorwerfen werde, dass ich irgendwo zu wenig attackiert habe. Das war im ersten Durchgang leider der Fall. Ich habe geglaubt, ich kann mir bei der Kurssetzung mit einem soliden, technisch guten Skifahren eine gute Ausgangsposition holen."
Voller Angriff im zweiten Durchgang und die drittbeste Zeit waren zu wenig. Im Ziel habe Feller "gewusst, dass es sehr, sehr schwierig wird, von dem her habe ich es auch nicht wirklich zelebriert".
"Drei Biere allein werden das nicht richten"
"Dass man zuhause vor so einem Publikum in seinem Heimat-Skigebiet eine WM bestreiten darf und um eine Medaille fahren darf, dass man zu erweiterten Favoritenkreis zählt, das ist schon ein Riesenprivileg", sagt der Fieberbrunner. "Das hätte ich mir als kleines Kind nicht einmal zu träumen gewagt. Das macht es gerade extrem schwierig."
Wie er aus dem aktuell klaffenden mentalen Loch herauskommen werde, wisse er noch nicht. "Ich habe alles auf das Rennen gesetzt, habe vom Fokus alles auf diesen Tag gelegt. Es wird dauern. Drei Biere allein werden das nicht richten", meinte er.