Ski-Legende Franz Klammer über den Skandal-Super-G der Damen.
Schade um diesen Super-G! Es war ein sch… Skirennen. Tina Maze fuhr bei Sonnenschein runter, Julia Mancuso und Anna Fenninger hatten diffuses Licht und teilweise sogar Nebel. Dass Mancuso unter diesen Umständen noch Bronze holte, ist eine Sensation. Fenninger hatte Pech mit ihrer Startnummer – sie konnte von oben bis unten nichts mehr sehen – bei ihrer Fahrt war es schon total finster. Dazu kam leider ein Blackout, als Anna am Tor vorbeifuhr. Durch den verletzten Pistenarbeiter und den Ausfall von Lindsey Vonn hat sich alles so verschoben, dass Läuferinnen mit höheren Startnummern keine Chance mehr hatten.
So gesehen ist es noch ein Glücksfall, dass die Läuferin, die schon die ganze Saison über dominiert hat, siegte.
Weder Sicht noch Unterbrechung waren an Vonns Sturz schuld
Der Sturz von Lindsey Vonn hatte meiner Einschätzung nach nichts mit der Sicht zu tun. Ich glaube, dass der Unfall auch nichts mit mangelnder Konzentration nach der langen Warterei zu tun hatte. Es war ein ganz normaler Skiunfall, ausgelöst durch falsches Timing. Leider mit schlimmen Folgen.
Die Frage ist, ob man das Rennen überhaupt starten hätte dürfen. Es war eine heikle Situation: Man wartete den halben Tag, und dann hätte man, als die Sicht endlich passte, nicht starten sollen? Ohne Unterbrechungen hätte noch immer die Chance bestanden, ein reguläres Rennen runter zu bekommen. So hat das Ende leider perfekt zum unrunden Tag gepasst.