Kitzbühel

Super-Elch Jansrud fürchtet ÖSV-Star

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ÖSTERREICH-Reporter Walter Unterweger trifft unseren schärfsten Rivalen.

Ich stehe auf 1.665 Meter, gleich neben dem Starthaus der legendären Streif-Abfahrt. Der Blick hinunter in die Mausefalle treibt mir jedes Jahr Schauer über den Rücken. Hier oben laufen die letzten Vorbereitungen auf das Mega-Spektakel. Schaulustige drängen sich an der Absperrung, wollen selbst hautnah dabeisein. Wenn dich das Kitz-Fieber einmal gepackt hat, lässt es dich nicht mehr los.

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Plötzlich lauter Helikopter-Lärm, Schnee wirbelt auf. Eine Szene wie aus einem James-Bond-Film. Die Tür des weißen Heli springt auf und Kjetil Jansrud hopst in voller Rennmontur heraus.

Als ehemaliger Streif-Sieger genießt der Super-Elch eine Sonderbehandlung. Obwohl er seit seinem Triumph 2015 sogar eine eigene Gondelkabine mit seinem Schriftzug am Hahnenkamm rauf hat, wird er zum Start geflogen. "Nicht schlecht, oder?", sagt er und grinst mich freundlich an.

Vor zwei Jahren siegte er auf "Baby-Streif"

"Wie groß ist die Freude, wieder in Kitzbühel zu sein", will ich von ihm wissen. "Kitz ist immer speziell. Das Rennen will jeder gewinnen. Hier sind alle bereit, mehr Risiko zu nehmen", antwortet Kjetil, während er sich die Skischuhschnallen zuklemmt. Dann die Kampfansage: "Ich traue mir den Sieg heuer zu. Ich bin bereit."

Bei seinem Triumph vor zwei Jahren wurde auf verkürzter Strecke ab dem Seidlalm-Sprung gefahren. Mausefalle, Kompression und Steilhang fehlten. Damals hieß es, Jansrud sei nur auf der "Baby-Streif" der Schnellste gewesen. Das wurmt ihn bis heute.

Dass er eine Rechnung offen hat, macht ihn noch gefährlicher. Er selbst sagt: "Mein Favorit heißt Max Franz." Das übliche Spielchen, um Druck von sich zu nehmen.

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