Der Sport-Sponsormarkt hat 2022 laut Marktforschungsinstitut Focus einen Bruttowerbewert von rund 1,27 Mrd. Euro erzielt. Das Volumen ist damit gegenüber dem Jahr davor um 3 Prozent gesunken. Erfasst wurden über 1.400 Veranstaltungen.
Werbespitzenreiter war Ex-Skirennläufer Matthias Mayer, der für seine Sponsoren einen Werbewert von 4,5 Mio. Euro generierte. An zweiter Stelle rangierte der Ski-Fahrer Manuel Feller mit von 3,7 Mio. Euro. Mit 866 Mio. Euro entfiel der Löwenanteil des Werbewerts auf TV, gefolgt von den Printmedien mit 267 Mio. Euro und Online-Bildern mit 134 Mio. Euro. Der Gesamtwerbewert lag 2022 um 3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres 2021. Grund dafür sei, dass die Großevents im Jahr 2022 nicht ganz mit jenen im Jahr davor mitgehalten haben, teilte das Marktforschungsinstitut Focus am Mittwoch bei einem Pressegespräch mit.
Rund 84 Prozent der Einnahmen kamen aus dem Herrensport, die Damen generierten entsprechend 16 Prozent. Im Alpinen Ski Weltcup halten die Herren einen Anteil von rund 60 Prozent an der medialen Berichterstattung, auf den Damensport entfallen folglich rund 40 Prozent. Die Formel 1 und die Fußball-Bundesliga sind bekanntlich reine Männer-Domänen. Im Nordischen Ski Weltcup entfielen rund drei Viertel auf die Herren und ein Viertel auf die Damen. Im Biathlon Weltcup ist das Geschlechterverhältnis in der Berichterstattung hingegen bereits ausgeglichen.
Unter den Top-Events rangierte abermals der Alpine Ski-Weltcup auf Platz eins, dort wurden 27 Prozent der Einnahmen erwirtschaftet. Dahinter folgt die Formel 1 mit einem Anteil von 20 Prozent und die österreichische Fußball-Bundesliga mit 10 Prozent. Dabei zählt die Formel 1 zu den großen Gewinnern, hier hat sich der Anteil in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Das werbestärkste Einzelevent war mit 27,6 Mio. Euro der Formel 1 Grand Prix von Singapur, gefolgt von der Herren Abfahrt in Kitzbühl im Zuge des Alpinen Ski Weltcup mit 20,0 Mio. Euro.
Mayer ist 4,5 Mio. € wert
Der kürzlich zurückgetretene Skirennläufer Matthias Mayer brachte seinen Sponsoren einen Werbewert von 4,5 Mio. Euro ein und war damit im vergangenen Jahr 2022 der lukrativste Sportler. Dahinter folgte der Skifahrer Manuel Feller mit 3,7 Mio. Euro und der Tennisspieler Dominic Thiem mit 3,4 Mio. Euro. Skirennläuferin Katharina Liensberger, die das Ranking 2021 angeführt hatte, rangierte 2022 auf dem vierten Platz. Skifahrer Vincent Kriechmayer, der 2021 den dritten Platz belegt hatte, lag 2022 auf Platz Fünf.
Der Sport-Sponsormarkt konzentriert sich in Österreich besonders stark auf vier Sportarten. Fußball, Skifahren, Formel 1 und Skispringen halten gemeinsam 86 Prozent am gesamten Werbevolumen, die restlichen 14 Prozent teilen sich auf 83 andere Sportarten auf. Damit dominiert in Österreich vor allem der Wintersport, 45 Prozent des gesamten Werbewertes wird im Wintersport generiert, also fast jeder zweite Euro.
Erfasst wurden 2022 rund 1.400 Sportevents, das war um ein Viertel mehr als 2021. Am meisten brachte Werbung auf Dressen ein, gefolgt von Logos auf dem Kopf der Sportlerinnen und Sportler und auf Einzelsportgeräten, also etwa Ski im Wintersport.