Die Sommer-Vorbereitung unsere Ski-Stars läuft alles andere als rund: Allrounder Marco Schwarz verpasst das Übersee-Camp, Speed-Gigant Vincent Kriechmayr kämpft mit Motivationsproblemen.
Der Countdown läuft! In exakt 165 Tagen steigt in Saalbach-Hinterglemm die alpine Ski-Weltmeisterschaft. Ob es ein rauschendes rot-weiß-rotes Sportfest wird, ist aktuell offen. Grund: Unsere aktuell besten Läufer erleben eine alles andere als reibungslose Vorbereitung.
Feller, Kriechmayr und dann schon Schwarz
Allen voran Marco Schwarz: Beim 29-Jährigen wurde eine Bandscheibenvorwölbung diagnostiziert, womit er das geplante vierwöchige Trainingscamp in Chile nicht absolvieren kann. Schwarz, der sich zuletzt nach seinem zweiten Kreuzbandriss wieder mühsam zurück gekämpft hatte, ist aktuell unser einziger wirklicher Gesamt-Weltcup-Kandidat. Zur Erinnerung: Letzte Saison gewann Marco Odermatt die große Kristallkugel mit 1.947 Punkten vor Loic Meillard (1.073) und Manuel Feller (952).
Neues Motto: "Akkus aufladen"
Der im Dezember in Bormio schwer gestürzte Marco Schwarz wurde als drittbester ÖSV-Läufer hinter Vincent Kriechmayr (6./707 Pkt.) mit 464 Punkten sogar Elfter in der Gesamtweltcup-Wertung. Der Kärntner setzt sich nun neue Ziele: Statt dem Training in Südamerika heißt es jetzt wieder Akkus aufladen. "Nach einer Ruhephase werde ich die Zeit nutzen, um wieder 100% fit zu werden und danach möchte ich wieder voll ins Training einsteigen", so Schwarz.
Kriechmayr: "Es muss wieder Spaß machen"
Den Fokus auf das Rennfahren will auch Teamkollege Vincent Kriechmayr wieder finden: Im Interview mit der Tiroler Tageszeitung gab der Oberösterreicher bewegende Einblicke in seinen Gemütszustand. Hinter der Fassade des Speed-Haudegen sah es, wie der 32-Jährige jetzt verriet, nicht immer rosig aus: "Ich habe die Freude am Skisport verloren über die letzten Jahre. Die möchte ich wiederfinden. Mir fällt es zwar nicht schwer, dass ich mich im Training plage. Aber es muss auch wieder Spaß machen."
Enger Kontakt mit "Mothl" Mayer
Die Situation beim zweifachen Weltmeister von Cortina (Abfahrt, Super-G) erinnert ein wenig an Matthias Mayer, wenngleich es beim Olympiasieger um viel mehr ging als nur die Freude am Skisport verloren zu haben. Der Dreifach-Olympiasieger, der vergangene Saison im ÖSV-Betreuerstab im Einsatz war, hatte im Jänner am Rande der Hahnenkammrennen mit einem Ausraster für Schlagzeilen gesorgt und ist seither abgetaucht. Mit ihm steht Kriechmayr bis heute in engem Kontakt. "Wir haben viel miteinander zu tun", so Kriechmayr in der Tiroler Tageszeitung.