Die Bilder zeigen den Langläufer Hauke als er noch die Doping-Nadel im Arm hat.
Schock-Aufnahmen. Der österreichische Athlet Max Hauke wurde bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld des Dopings überführt. Nun tauchte ein beklemmendes Polizei-Video des Einsatzes auf. Der Sportler wurde in seinem Zimmer noch auf frischer Tat ertappt. Mit der Doping-Nadel im Arm blickt er völlig schockiert in die Kamera.
Auf der nur einige Sekunde langen Aufnahme ist Hauke auf einem Sofa sitzend mit einer Bluttransfusion im linken Arm zu sehen, im Hintergrund steht ein Polizeibeamter.
Aus Haft entlassen
Donnerstag am späten Nachmittag sind die Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf wieder aus der Haft entlassen worden. Seit ihrer Festnahme Mittwochvormittag wurden sie von Beamten des Bundeskriminalamts vernommen, jedes Detail des Mega-Skandals wurde ausgeleuchtet. Die beiden Austro-Sportler und ein kasachischer Langläufer haben das Eigenblutdoping gestanden. Auch haben sie im Verhör umfangreiche Angaben zum Ablauf des Doping-Skandals gemacht. Zwei ebenfalls festgenommene estnische Langläufer sowie zwei Mitarbeiter eines deutschen Sportmediziners blieben noch in Haft.
Strafe. Bei einer Verurteilung drohen den beiden Österreichern bis zu drei Jahre unbedingte Haft. Der schwere Vorwurf lautet: Sportbetrug wegen Anwendung von verbotenen Dopingmethoden. Für die Langläufer gilt die Unschuldsvermutung.
Beobachtet. Fest steht bis jetzt: Hauke und Baldauf haben ihre Karrieren zerstört. Auch ihren Job bei der Exekutive könnten die Polizeischüler verlieren: „Die Prüfung der Beendigung des Dienstverhältnisses wird eingeleitet“, heißt es.
Beide arbeiteten mit dem deutschen Sportarzt Mark Schmidt in Erfurt (siehe rechts) zusammen. Das geht aus den beschlagnahmten Unterlagen in der Praxis des Arztes hervor. Auch der Arzt ist in Haft. Bei einem oder mehreren Höhentrainings wurden den Austro-Sportlern schon vor Monaten große Mengen Blut abgezapft.
Tiefgefroren. Das Blut wurde tiefgefroren. Zum Start der WM in Seefeld reisten extra zwei Mitarbeiter des Sportmediziners aus Erfurt nach Tirol – eine Frau und ein Mann. Sie mieteten ein Apartment und ein Hotelzimmer an. Im Gepäck hatten sie das Eigenblut der Sportler. Im Rahmen der „Operation Aderlass“ observierten Fahnder die Sportler, die Mediziner sowie die Mitarbeiter des Sportarztes in Seefeld vom ersten Tag an.
In flagranti. Nur so konnte ÖSV-Langläufer Max Hauke auf frischer Tat ertappt werden. Er war gerade im Apartment der „medizinischen Mitarbeiterin aus Erfurt“, als ihm diese rund einen Liter Blut zuführte. Die Infusionsnadel steckte noch in seiner Armbeuge. Sein Kumpel Baldauf wurde im Teamhotel verhaftet.
(wek)