Stefan Kraft hat beim zweiten Saisonspringen in Wisla einen Stockerlplatz verpasst. Der Pole Kubacki feiert den Heimdoppelsieg.
Die ÖSV-Skispringer haben am Sonntag zum Abschluss des vorgezogenen Weltcup-Auftakts auf grünen Matten in Wisla das Podest verpasst. Bester Österreicher war der am Samstag drittplatzierte Stefan Kraft an der fünften Stelle. Jan Hörl wurde Sechster, Manuel Fettner Neunter. Mit Dawid Kubacki bejubelte vor Heimpublikum ein Pole einen Doppelerfolg, im zweiten Bewerb setzte er sich klar vor Anze Lanisek (SLO) und Marius Lindvik (NOR) durch.
Die nächsten Bewerbe finden in drei Wochen in Ruka statt. In Finnland wird sich zeigen, welche Aussagekraft die beim Eisspur-Matten-Hybridformat gezeigten Leistungen auf Schnee haben. Kraft zeigte sich hochzufrieden mit seinem Einstieg in die besonders lange Saison. "Ich fahre mit einem Mega-Smile heim, das war ein perfekter Auftakt für mich. Jetzt geht es wirklich in den Winter", betonte der dreimalige Weltmeister im ORF-Fernsehen.
Etwas ärgerlich sei lediglich die im letzten Sprung leicht verpatzte Landung, die wohl ein oder zwei Plätze gekostet habe, so Kraft. Der Ex-Weltcupsieger wurde nachträglich auf Platz fünf vorgereiht, da der unmittelbar vor ihm gelandete Japaner Ryoyu Kobayashi wegen eines Anzugsvergehens disqualifiziert wurde. Im Weltcup-Klassement ist Kraft nach 2 von 32 Bewerben hinter Kubacki und dem Norweger Halvor Egner Granerud Dritter.
ÖSV mannschaftlich wieder extrem stark
Hörl war nach großer Steigerung gegenüber der verpassten Qualifikation am Samstag "mega-happy", wie er betonte. Fettner, am Samstag noch Vierter, zog ebenso eine positive Bilanz. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende", meinte der Routinier.
Mit drei Mann in den Top Ten nach deren vier am Samstag schnitt der ÖSV erneut mannschaftlich stark ab. Ein Podestplatz blieb im hinter dem überlegenen Kubacki dichter gedrängten Feld diesmal aber aus. Philipp Aschenwald wurde Zwölfter. Weltcup-Punkte gab es auch für Michael Hayböck (23.) und Daniel Tschofenig (24.).
Verletzungsbedingt nicht am Start war Daniel Huber. Der Salzburger muss sich wegen eines Knorpelschadens im rechten Knie einer Operation unterziehen. Der 29-jährige Team-Olympiasieger fällt länger aus, gab sich aber kämpferisch. "Der Winter ist dadurch noch lange nicht vorbei für mich", betonte Huber. Seine Teilnahme in Polen war aufgrund der in der Vorbereitung akut gewordenen Blessur fraglich gewesen, nach dem mit Platz 37 dennoch bestrittenen Auftakt zog man nun aber die Notbremse. Aufgrund einer Anzugdisqualifikation am Sonntag nicht dabei war Polens Olympiasieger Kamil Stoch.