Der Norweger Petter Northug hat zum Abschluss der olympischen Skilanglauf-Bewerbe in Whistler die Goldmedaille über 50 Kilometer in der klassischen Technik mit Massenstart erobert. Der spurtstarke 24-Jährige fing auf der Zielgeraden des "Königsbewerbs" den Deutschen Axel Teichmann ab und feierte mit 0,3 Sekunden Vorsprung seinen zweiten Sieg bei den XXI. Winterspielen nach dem Team-Sprint.
Es war die vierte Medaille für Northug in Kanada, er hatte zuvor auch Silber mit der Staffel und Bronze im Sprint geholt. Dritter wurde mit einer Sekunde Rückstand der Schwede Johan Olsson. Northug, der zu Beginn der Winterspiele etwas mit seiner Form gehadert hatte, sicherte in der 85. und vorletzten Entscheidung von Vancouver 2010 Norwegen damit auch die zweite Goldmedaille im Herren-Langlauf. Bei den Damen hatten die Skandinavier in der dreifachen Olympiasiegerin Marit Björgen (zusätzlich Silber und Bronze) die "Königin der Spiele" gestellt. Der dreifache Weltmeister von Liberec 2009 erwies sich damit erneut als der Beste auf der längsten Distanz - bei den Welttitelkämpfen hatte er zuletzt auch in der Skating-Technik gewonnen.
Auf der letzten 5-km-Runde hatte sich zunächst niemand aus der rund 15-köpfigen Spitzengruppe abzusetzen vermocht. Im letzten Anstieg griff der 30-jährige Teichmann an. Der Weltmeister in der Doppelverfolgung 2007 rettete einen Vorsprung von rund zehn Metern ins Stadion, doch auf der Zielgeraden spielte Northug einmal mehr seine Sprintstärke aus. "Ich habe gewusst, wenn ich bei seiner Attacke dranbleibe, kann ich ihn im Sprint schlagen", sagte Northug.
Für Teichmann blieb so wie im Team-Sprint "nur" Silber hinter dem Norweger. Er war aber dennoch zufrieden. "Ich habe die zweite Luft bekommen, diese Medaille hätte ich nie erwartet", erklärte Teichmann nach dem ersten 50-km-Edelmetall für Deutschland seit Innsbruck 1976.
Für den 29-jährigen Olsson war es schon die dritte Medaille in Whistler nach Gold mit der Staffel und ebenfalls Bronze in der Doppelverfolgung. Pech hatte hingegen der 15-km-Olympiasieger Dario Cologna aus der Schweiz. Der Ex-Weltcupsieger stürzte in dritter Position in der Zielkurve und musste sich mit dem zehnten Rang begnügen. "Das ist sehr hart, denn ich war nahe an einer Medaille dran", ärgerte sich der 23-Jährige.