Ryoyu Kobayashi hat am Sonntag in Klingenthal seinen zweiten Weltcupsieg in dieser Skisprung-Saison gefeiert.
Der 25-jährige Japaner setzte sich nach Sprüngen auf 129,5 und 139 Metern mit 262,8 Punkten durch und verhinderte einen norwegischen Fünffachsieg. Daniel Andre Tande (260,2) und Marius Lindvik (256,6) schafften den Sprung aufs Podest. Vortagessieger Stefan Kraft musste sich mit Rang 26 (209,4) begnügen. Bester Österreicher war Philipp Aschenwald als Zehnter (233,2).
Unmittelbar dahinter landete bei aufgrund von Regen schwierigen Bedingungen sein Landsmann Manuel Fettner (232,2). Jan Hörl belegte Rang 15 (226,2), Daniel Huber wurde 16. (223,5). Kraft war schon nach dem ersten Durchgang nur 24. gewesen und konnte sich dann nicht mehr steigern. "Es war schwierig, die Anlaufspur hat einfach sehr gestoppt", sagte Kraft. Es sei noch eine kleine Schwachstelle bei ihm, wenn die Spur nicht ganz so wegziehe. "Es war sicher eine Lehrstunde. Das nehme ich mit und wenn es nächstes Mal wieder so schwierig wird, weiß ich, was ich zu tun habe."
Am Vortag hatte der Gesamt-Weltcupsieger von 2016/17 und 2019/20 noch über seinen 22. Einzelerfolg gejubelt. "So stabil bin ich anscheinend doch noch nicht, es war nicht mein Tag", betonte Kraft. Er fiel im Gesamt-Weltcup auf Rang drei (311) zurück, Kobayashi (316) ist nur noch hinter dem deutschen Leader Karl Geiger (414) zurück.
Durch Krafts Triumph am Samstag fiel das Resümee des ÖSV-Teams am Ende positiv aus. "Es war eigentlich ein gutes Wochenende für uns. Gestern war mit dem Sieg von 'Krafti' irrsinnig gut, heute war es cool, dass 'Aschi' Zehnter, 'Fetti' Elfter geworden sind", bilanzierte ÖSV-Coach Andreas Widhölzl. Allgemein seien seine Athleten mit den schwierigen Bedingungen nicht so gut zurechtgekommen als andere. "Ich glaube aber, dass die Form und die Kurve stimmt."
Aschenwald freute sich über einen "besseren Tag" auf der Schanze. "Ich bin sehr zufrieden mit der Platzierung. Ich weiß, dass springerisch noch einiges zu tun ist, aber es geht ein bisschen bergauf." Auch bei Fettner überwog ob der ihm nicht zu Gute kommenden Verhältnisse das Positive: "Dafür habe ich es recht gut gemacht, somit kann ich zufrieden sein."
Kommende Woche soll es weiter nach vor gehen. In Engelberg gehen am Samstag und Sonntag wieder Einzelbewerbe über die Bühne, die Qualifikation wird am Freitag ausgetragen. "Wir freuen uns jetzt auf Engelberg. Das ist unsere Schanze, da werden wir wieder Vollgas geben", blickte Widhölzl optimistisch nach vorne.