Ski-WM

Kriechmayr und Mayer in Favoritenrolle für Super-G

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WM aber immer für Überraschungen gut - Kriechmayr: "Da schauen die Athleten nicht auf Weltcupstände oder Punkte, da gibt jeder 100 Prozent"

Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer haben im Vorfeld alles dafür getan, dass 2015-Sieger Hannes Reichelt als bisher letzter österreichischer WM-Goldmedaillengewinner im Super-G bald Geschichte sein könnte. Nach dem Doppelschlag in Kitzbühel und Garmisch-Partenkirchen reiste Kriechmayr am Sonntag als Topfavorit nach Cortina d'Ampezzo. Zuvor ebnete er noch den Weg zur möglichen kleinen Kristallkugel, führt zwei Rennen vor Schluss mit 101 Punkten Vorsprung auf Mayer.
 
Der Oberösterreicher Kriechmayr, vor zwei Jahren bei der WM in Aare als Super-G-Zweiter und Abfahrts-Dritter zweimal in den Medaillenrängen, weiß, dass er nach den jüngsten Weltcup-Ergebnissen nun "natürlich der große Favorit" für das WM-Rennen am Dienstag ist. "Ich fühle mich gut. Aber ein Großevent ist immer für Überraschungen gut. Da schauen die Athleten nicht auf Weltcupstände oder Punkte, da gibt jeder 100 Prozent. Derjenige, dem das am besten gelingt, ist am Ende vorne."
 

Perfekte Saison?

Für den 29-Jährigen könnte es mit WM-Gold und Super-G-Kugel eine perfekte Saison werden. Wählen möchte er nicht. "Ich habe weder eine Goldmedaille, noch eine Kugel. Beides ist sehr wichtig. Ich habe beides nicht erreicht und würde gerne beides nehmen. Aber es ist kein Wunschkonzert." Daher wird er auch die restliche Saison so anlegen, wie er bisher vorgegangen ist. "Ich habe in den letzten Jahren immer versucht, die Kugel zu holen, ich bin immer gescheitert. Jetzt versuche ich, von Rennen zu Rennen zu schauen, dass ich immer ans Limit gehe, immer das letzte Hemd riskiere. Wenn mir das gelingt, geht es so wie heute auf."
 
Dass Kriechmayr der Mann ist, den es zu schlagen gilt, lässt auch sein Teamkollege Mayer durchklingen. "Er fährt einen ganz sicheren Schwung, man kann ihm vom Start weg gut zuschauen, es passt alles zusammen. Einfach top. Zwei Siege hintereinander kriegt man nicht einfach so", sagte der Kärntner. Dass er selbst sich mit den zuletzt reihenweise errungenen Podestplätzen auch Druck für die WM gemacht hat, spürt er freilich. "Aber ich weiß, dass das Zeug stimmt und ich gut drauf bin. Ich werde gescheit Gas geben. Ich werde das so gut wie möglich managen", nimmt sich der Doppel-Olympiasieger vor.
 
Eine WM sei speziell und anders als der Weltcup. "Es zählt nicht, was davor schon passiert ist und was nicht. Aber es schadet sicherlich nicht, wenn man mit guten Ergebnissen und einem guten Gefühl hinfährt." Bisher sei es ihm noch nie richtig aufgegangen, bei vier Titelkämpfen war er 2015 in Vail/Beaver Creek Super-G-Vierter, 2013 in Schladming landete er im Super-G und 2019 in Aare in der Abfahrt jeweils an fünfter Stelle. "Noch bin ich knapp an der Medaille vorbeigefahren. Vielleicht ändern wir das heuer, das wäre schön." Größter Konkurrent des ÖSV-Duos im Super-G ist der Schweizer Marco Odermatt.
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