Zu starker Nebel

Sölden-RTL nach 1. DG abgebrochen

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Schade für Österreich: Schörghofer, Hirscher griffen nach Sieg.

.Nach sieben Verschiebungen im eher lächerlichen Viertelstundentakt ist dann auch dem letzten Optimisten klar geworden, dass das nichts mehr mit einem zweiten Riesentorlauf-Durchgang wird. Der alpine Ski-Weltcup der Herren hat am Sonntag auf dem Gletscher ob Sölden mit einer Absage begonnen, Nebel verhinderte die Durchführung des Finales auf dem Rettenbachferner. Der zu Ende gebrachte erste Durchgang wird nicht gewertet.

Berthold ist stolz

  Mathias Berthold, der neue Cheftrainer der Österreicher, war von der Leistung seiner Schützlinge angetan. "Wir hatten eine super Ausgangsposition, deshalb finde ich die Absage sehr schade. Die Jungs haben sich echt geil präsentiert, ich bin sehr stolz", erklärte der Vorarlberger. Nach dem ersten Lauf war der Franzose Cyprien Richard 2/100 Sekunden vor dem US-Amerikaner Ted Ligety und jeweils 3/100 vor dem Österreicher Philipp Schörghofer sowie dem Italiener Davide Simoncelli in Führung gelegen. Die beiden ÖSV-Athleten Marcel Hirscher und Romed Baumann hatten die Ränge fünf und acht eingenommen.

Ärger bei Schörghofer
  Benjamin Raich war nach einem schweren Schnitzer nur 16. gewesen. "Ärgerlich, aber bei diesen Bedingungen kann man nicht fahren", meinte Schörghofer. "Die Sicherheit war anscheinend nicht gewährleistet. Es ist aber eine Genugtuung, dass ich vorne dabei bin. Das ist das Positive", sagte Hirscher. "Die Form stimmt", merkte auch Baumann an. Raich war sicher einer der Profiteure der Absage, erklärte aber: "Ich möchte immer Rennen fahren. Und ich wollte im Zweiten zeigen, dass ich es kann."

   Die ÖSV-Herren werden nun aufgrund der riesigen angesagten Neuschneemengen den einen oder anderen Tag pausieren. Je nach Wetterlage werden dann Trainingsgebiete ausgesucht. Im ersten Lauf waren die Bedingungen noch halbwegs gleichmäßig gewesen. Doch in den Stunden danach rollte wie angekündigt die Schlechtwetterfront vom Westen heran, Nebel verschluckte Gletscher und Piste.

   Der Damen-Riesentorlauf am Samstag vor 12.000 Zuschauern hatte noch plangemäß durchgeführt werden können und war eine Beute der Deutschen Viktoria Rebensburg geworden, die sich vor Landsfrau Kathrin Hölzl durchgesetzt hatte. Als beste Österreicherin war Kathrin Zettel Siebente geworden. Am Sonntag bemühten sich 13.000 Skifans für ein dann nur halbes Rennen ohne Sieger auf den Berg.

Absagen in Sölden
  2006 war der Weltcup-Auftakt in Sölden witterungsbedingt gänzlich abgesagt worden. Gemäß Regulativ des Ski-Weltverbandes (FIS) wird das Rennen nicht nachgetragen, Weltcup-Opening und Weltcup-Finale sind nicht verschiebbar. Der Weltcup geht am 13. und 14. November in Levi mit je einem Slalom für Damen und Herren weiter.

   "Das Problem war die Bodensicht, es war nicht fahrbar", hatte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum festgestellt. Der US-Amerikaner Bode Miller begrüßte die Entscheidung ebenfalls: "Es muss ja nicht beim ersten Rennen gleich Verletzungen geben." Sein Landsmann Ted Ligety hingegen bemerkte, dass man schon bei schlechteren Bedingungen im Weltcup gefahren sei. Ihm ging auf dem Gletscher als Halbzeitzweiter aber auch eine mögliche Topplatzierung verloren, Miller hatte auf Rang 23 gelegen.

   Zum bis Sonntag letzten Mal war am 9. Jänner 2010 in Adelboden ein Riesentorlauf abgebrochen worden (auch Nebel), im noch nicht ganz beendeten ersten Durchgang lag in der Schweiz Simoncelli vor Hirscher in Führung. Beide waren auch am Sonntag vorne mit dabei, Hirscher hatte als Fünfter nur 0,13 Sekunden Rückstand auf Richard.
 

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