Tausende Menschen feierten Nationalteam wie einen Weltmeister
Die letzten Zweifel an der Begeisterung der Südafrikaner für die Fußball-Weltmeisterschaft und ihre eigene Nationalmannschaft sind seit Mittwoch weggewischt. Am kurzfristig ausgerufenen "Vuvuzela Day" ertönten zu Mittag im ganzen Land jene Tröten, die wohl die Geräuschkulisse der Endrunde bestimmen werden. Wenig später machten sich die "Bafana Bafana" in einem offenen Bus auf die Reise durch die Straßen der Johannesburger Nobelgegend Sandton - die Folge war nicht nur ein Verkehrszusammenbruch, sondern eine Parade, die an den Triumphzug eines frischgebackenen Weltmeisters erinnerte.
Zehntausenden Menschen
Eine unüberschaubare Menge von
zehntausenden Menschen jubelte Südafrikas Teamspielern zu. Fans egal welcher
Hautfarbe pusteten in ihre Vuvuzelas, bis ihnen der Atem stockte, tanzten
und sangen sich auf die Eröffnungspartie am Freitag gegen Mexiko ein.
"Wir werden Weltmeister"
Die Skepsis über das
Leistungsvermögen ist längst einem überbordenden Optimismus gewichen. "Wir
werden Weltmeister, ganz sicher. Das sagt jeder hier", erklärte Brian, ein
20-Jähriger Grafik-Student, für den mit der WM eine neue Zeitrechnung
beginnt. "Wenn man so etwas wie diese Parade sieht, weiß man, dass die
Probleme in diesem Land gelöst sind. Südafrika ist vereint, und das wird
auch nach der WM so bleiben. Der Fußball bringt alle zusammen."
"Bafana Bafana"
Auch Teamchef Carlos Alberto Parreira
zeigte sich von der Euphorie überwältigt, obwohl er schon als
Brasilien-Betreuer nach dem WM-Titel 1994 zünftige Partys erlebt hatte.
Eigentlich hatte sich der 67-Jährige gegen den relativ spontan angesetzten
Ausflug seiner Mannschaft ausgesprochen, dann aber blickte er fassungslos in
die überwiegend in gelbe "Bafana Bafana"-Leibchen gehüllte Menge. "So etwas
habe ich noch nie gesehen", flüsterte der Coach in ein TV-Mikrofon, nachdem
schon die Spieler, völlig verblüfft vom gewaltigen Andrang, ihren
Bewunderern fast schüchtern zugewinkt hatten.
Hype
Am Donnerstag könnte der Hype um die Auswahl des
WM-Gastgebers noch einmal eine neue Dimension erreichen - dann soll die
Mannschaft nämlich in der Township Soweto empfangen werden.