Trotz Drohbriefes

Janine Flock: "Fühle mich hier sicher"

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Österreichs Skeleton-Star zeigt sich in Sotschi von Entführungs-Drohung ungerührt.

Sie präsentierte sich in aller Ruhe, wie immer mit einem Lächeln auf den Lippen und doch schon fokussiert auf das erste Training. Österreichs Skeleton-Medaillenhoffnung Janine Flock war Mittwochmittag Ortszeit im Sanki Sliding Centre in Krasnaja Poljana nach dem am Vortag bekannt gewordenen Drohbrief die Anspannung nicht anzumerken.

Flock sammelte erste aktuelle Eindrücke an der Bahn und bereitete ihr Material für die erste von insgesamt vier geplanten Trainingssessions am Abend vor. Beinahe "business as usual", doch der Brief, der ihr selbst und Bernadette Schild eine Entführung angedroht hat, durfte im Gespräch doch noch einmal thematisiert werden.

"Werde gut abgeschirmt"
"Ich muss sagen, das ÖOC schirmt mich ganz gut ab. Ich fühle mich da auch sicher", sagte Flock und will sich natürlich ganz auf ihren Sport konzentrieren. "Ich bin froh, dass ich jetzt da sein darf und lasse mich da durch so was nicht beeinflussen."

Kalt gelassen hat die Nachricht die 24-jährige Europameisterin aus Tirol natürlich nicht. "Ja, natürlich überrascht es einen. Vor allem, weil ich schon im Flieger gesessen bin und das dann erfragt habe", gestand Flock. Ihre ersten Gedanken als sie von der Drohung gehört hat? "Ich habe eigentlich einmal keine Worte gehabt, weil - es ist einfach etwas ganz Eigenartiges."

Freund ist mit dabei
Flock fühlt sich jedenfalls sicher, ein kleiner Vorteil für sie ist wohl auch, dass ihr Freund Matthias Guggenberger ein Teamkollege im Skeleton-Team ist.

Auch Cheftrainer Martin Rettl betonte, dass man "eigentlich mit Hilfe des ÖOC sehr ruhig darauf reagiert" habe. "Wir stellen den Sport in den Vordergrund, dafür sind wir auch da. Wir vertrauen komplett auf die Schützenhilfe vom ÖOC, dass die im Hintergrund alles machen, was dafür notwendig ist, dass wir in Ruhe unseren Job nachgehen können."

"Damit rechnet keiner"
Rettl selbst war ebenso überrascht wie wohl die gesamte österreichische Sportler-Szene über diese Drohung. "Damit rechnet natürlich keiner, aber wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen. Wir haben vollstes Vertrauen in das ÖOC und das Innenministerium und damit können wir, glaube ich, glücklich da leben. Wir werden uns die Spiele nicht versauen lassen und alles weiterhin genießen", versprach Rettl, selbst Silbermedaillengewinner im Skeleton bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City.

Vier Trainings eingeplant
Flock gilt nach ihren tollen Platzierungen in dieser Saison als absolute Medaillenkandidatin Österreichs. Ihr Bewerb geht am 13. und 14. Februar in vier Läufen in Szene. Nach einer wegen schlechter Bahnverhältnisse abgebrochenen Trainingswoche vor einem Jahr dürfen die Athleten insgesamt vier Trainings absolvieren.

Flock ist am Dienstagabend bei ihren ersten Olympischen Spielen eingetroffen. "Das Olympische Dorf ist extrem lässig, es ist auch cool im Austria-Haus zu sein und hier heroben auf der Bahn", schilderte Flock. "Wir haben unser Material hergerichtet in den Boxen und es ist echt super. Die Sonne scheint, was will man mehr?"

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