Der 27-Jährige könnte zum erfolgreichsten US-Wintersportler werden.
Kanada ist im Short Track eine Großmacht mit zahlreichen Olympia-Siegen in der Tasche. Die Bewerbe der Kufenflitzer werden ab dem Wochenende in Vancouver daher einer der Publikumsmagneten sein. Die Hoffnung ist auch hier, Kanadas erstes Olympia-Gold auf heimischem Boden zu holen. Internationaler Star dieser Sportart ist aber auch diesmal der US-Amerikaner Apolo Anton Ohno.
Der mittlerweile 27-Jährige könnte zum erfolgreichsten US-Medaillensammler bei Winterspielen überhaupt werden. Derzeit hält der am 22. Mai 1982 geborene Ohno bei je zwei olympischen Gold- und Bronze- sowie einer Silber-Medaille. Damit fehlt ihm nur noch ein Podestplatz im Zeichen der Fünf Ringe, um mit Bonnie Blair gleichzuziehen. Die Eisschnellläuferin brachte es auf fünfmal Gold und einmal Silber.
Ohno (www.apoloantonohno.com) bieten sich in Kanada gleich vier Medaillenchancen, nämlich über 500, 1.000 und 1.500 m sowie in der Teamstaffel. Auf seine dritten Spiele nach 2002 in Salt Lake City und 2006 in Turin hat er sich nach eigenen Angaben so gewissen- und profihaft wie auf kein anderes Ereignis davor vorbereitet. Speziell in den vergangenen Monaten hatte Ohno nur diese Spiele im Kopf, arbeitete in Utah neben dem Training auf dem Eis vor allem im physischen Bereich.
Die Popularität des Short-Track-Stars ist in seiner Heimat vor allem vor drei Jahren angestiegen, als er bei der TV-Sendung "Dancing with the Stars" mit Profi-Tänzerin Julianne Hough gewann. Der Sohn des japanisch-stämmigen Yuki Ohno hatte beim Pendant der ORF-Ausgabe "Dancing Stars" da nicht nur tänzerisch, sondern auch mit Aussehen, Charisma und Bühnen-Präsenz beeindruckt.
2001 war Ohno der sportliche Durchbruch gelungen, als er sozusagen den Weltcup-Grand-Slam mit den Siegen über 500, 1.000 und 1.500 m sowie der Gesamtwertung holte. 1.500-m-Gold in Salt Lake City sorgte aber auch für Diskussionen, da es erst nach Disqualifikation des Südkoreaners Kim Dong-sung wegen Behinderung dazu gekommen war. Ohno wurde daraufhin in Südkorea zum meistgehassten Athleten. Der Olympiasieg des Koreaners Ahn Hyun-soo 2006 in Turin wurde daher bei den Asiaten immens hochgejubelt.
Ohno hielt sich vor vier Jahren allerdings mit dem 500-m-Titel schadlos. Unvergessen auch die 1.000-m-Entscheidung 2002, als ein Sturz alle Finalisten inklusive Ohno zu Boden Riss, nicht aber den hinterherlaufenden Steven Bradbury. Der Australier lief über die Ziellinie, war Olympiasieger. Ohno errappelte sich am schnellsten und holte Silber. Los geht es für die Short Tracker sowie Ohno diesmal schon am Samstag mit der 1.500-m-Entscheidung.