Liu Han soll Kontakte zu Pekings Ex-Sicherheitschef Zhou gehabt haben.
Ein Bergbaumilliardär, sein Bruder und drei weitere Komplizen sind am Montag in China hingerichtet worden. Nach einem letzten Treffen mit engen Verwandten seien die fünf exekutiert worden, teilte ein Gericht in Xianning in der zentralen Provinz Hubei mit. Die Gruppe war im Mai wegen mehrfachen Mordes und Leitung einer mafiösen Gruppe zum Tode verurteilt worden.
Der Fall sorgt in China auch deswegen für Aufregung, weil der nun hingerichtete Milliardär Liu Han Verbindungen zum in Ungnade gefallenen früheren chinesischen Sicherheitschef Zhou Yongkang haben soll. Zhou ist der bisher höchste Funktionär der Kommunistischen Partei, gegen den wegen Korruptionsverdachts ermittelt wird.
Liu Han war Chef des privaten Bergbaukonzerns Hanlong aus der südwestlichen Provinz Sichuan. Die von ihm und seinem Bruder Liu Wei gebildete Verbrecherbande habe in Sichuan über einen Zeitraum von 20 Jahren acht Menschen getötet und viele weitere verletzt, hieß es in der Urteilsbegründung. Die Taten seien "außerordentlich grausam" gewesen. Das Gericht hatte überdies festgehalten, dass die Bande von "Mitarbeitern der Staatsorgane geschützt" worden sei.
Liu soll chinesischen Medienberichten zufolge mit dem Sohn von Ex-Sicherheitschdef Zhou Geschäfte gemacht haben. Sichuan ist eine der Machtbasen von Zhou, er war dort zwischen 1999 und 2002 Parteichef.