Krim-Krise

Hillary Clinton: "Putin agiert wie Hitler"

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Vergleich mit Hitler muss sich Putin gefallen lassen.

Die am Montag vom tschechischen Ex-Außenminister in ÖSTERREICH vertretene Auffassung, Putin agiere wie Hitler, teilt nun auch die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton: Das Vorgehen Putins, den ethnischen Russen auf der Krim russische Pässe zu geben, sei mit dem „Bevölkerungstransfer“ der Nationalsozialisten vor dem Zweiten Weltkrieg vergleichbar, donnerte Clinton bei einer Spendenveranstaltung in Kalifornien. Der Hintergrund: „Zar“ Putin versuche auf dreiste Weise, die Russen auf der ukrainischen Krim „zurück ins Reich“ zu holen.

Vormarsch der Russen geht ungebremst weiter
Basen besetzt. Neben dem eskalierenden Krieg der Worte gibt auch das ungebremste Vorgehen der russischen Armee Anlass zur Sorge: Putins Einheiten besetzten am Mittwoch in einem Handstreich zwei ukrainische Raketenabwehreinheiten auf der Krim. Dem hat die Ukraine militärisch nichts entgegenzusetzen. Immerhin: Man habe „Kontrollpunkte an den Zufahrtsstraßen zur Halbinsel eingerichtet“, wurde etwas halbherzig aus Kiew verlautet.

Heinz Fischer sieht »gravierende Fehler Russlands«
Verärgerung. Aus praktisch aller Welt kommt Kritik am völkerrechtswidrigen Vorgehen Putins, das einen neuen Kalten Krieg heraufbeschwören könnte. „Russland hat in jüngster Zeit gravierende Fehler gemacht“, meint etwa Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer.

Der heutige EU-Krisengipfel zur Ukraine soll eine internationale Kontaktgruppe auf die Beine stellen.

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Topjournalistin Susanne Scholl berichtete jahrelang für den ORF aus Moskau.
ÖSTERREICH: Würde Putin nun wirklich eine größere militärische Auseinandersetzung riskieren?
Susanne Scholl: Wenn er das Gefühl hat, damit seine Ziele erreichen zu können, vielleicht ja! Aber tatsächlich spielt er nach den Spielregeln des Kalten Krieges – also: Fakten setzen, Großmachtgehabe an den Tag legen und damit signalisieren, dass man wichtig ist.

ÖSTERREICH: Stehen Putins Landsleute auch in der aktuellen Situation weiter hinter ihm?
Scholl: Nur zum Teil, und das auch nur, solange kein offener Krieg ausbricht, ­also keine Zinksärge mit russischen Burschen nach Hause kommen. Was die Menschen in Russland nämlich am allermeisten fürchten, ist ein neuer Krieg.

(mud)

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