Rakka

Reporter im Herzen des ISIS-Terrors

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Jürgen Todenhöfer (74) war als erster deutschsprachiger Reporter im ISIS-Terror-Kalifat.

Ex-CDU-Politiker und Reporter Jürgen Todenhöfer reiste im Dezember 2014 zehn Tage durch den Islamischen Staat in Syrien und dem Irak (s. unten). Er wurde von den ISIS-Schergen eingeladen, war auf Schritt und Tritt unter ihrer Kontrolle. Einer seiner „Aufpasser“ soll sogar „Jihadi John“ gewesen sein, der „Köpfer“ der Killer-Milizen.

Vorwürfe. Mit seiner „Selbstmord-Reise“ löste der Reporter Empörung aus. Kritiker warfen ihm vor, zum „Propagandaminister“ der ISIS mutiert zu sein.

Beim lebensgefährlichen Trip nahm er sogar seinen eigenen Sohn Frederic (31) mit, der auf der Reise filmte. Im Gepäck hatten sie Giftkapseln, um sich im Gefahrenfall selbst zu töten: „Ich wollte dem ISIS nicht die Entscheidung überlassen, wann wir sterben.“

Mit dem Trip wollte er die Wahrheit herausfinden: „Die gibt’s nur vor Ort.“ Am 27. April erscheint sein Buch: Inside IS – zehn Tage im Islamischen Staat.

Todenhöfer: »Ich war im Reich des Bösen«

Reporter im Herzen des ISIS-Terrors
© privat

Jürgen Todenhöfer: „Ich war im Reich des Bösen. Nur ein Brief des ISIS-Kalifen schützte uns. Von der Türkei gelangten wir nach Syrien, in die Terror-Hochburg Rakka, dann nach Mossul im Irak. Ständig begleitet vom deutschen Kämpfer Abu Qatada. Ich habe Krankenhäuser ohne Medikamente, 12-Jährige mit Kalaschnikows gesehen. Die ISIS-Schergen verkaufen es als heile Welt. Sie sind der islamistischen Utopie völlig verfallen. Wir werden eines Tages Europa erobern, erzählte mir Abu Qatada, da sind wir uns ganz sicher...“

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