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Weiteres Attentat in der Stadt

Terrorist am Pariser Flughafen erschossen

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Der Attentäter stand auf den Beobachtungslisten der französischen Behörden.

Vor dem gewaltsamen Zwischenfall auf dem Pariser Flughafen Orly hat ein Mann in der Nähe von Paris auf Polizisten geschossen und dabei einen von ihnen leicht verletzt. Wie am Samstag aus Polizeikreisen verlautete, stehen die Schüsse in Stains im Departement Seine-Saint-Denis im Zusammenhang mit dem Vorfall in Orly, wo ein Mann einer Soldatin die Waffe entrissen hatte und danach erschossen worden war. Die Tat in Stains hatte sich etwa anderthalb Stunden vorher ereignet.

+++ Flughafen in Paris evakuiert +++ Gesamter Flugverkehr ausgesetzt +++

Islamisten-Attacke

Der am Pariser Flughafen Orly getötete Attentäter ist den Behörden Polizeikreisen zufolge als muslimischer Extremist bekannt gewesen. Er sei auf den Beobachtungslisten gestanden, hieß es am Samstag in den Kreisen. Bei dem Mann handle es sich um dieselbe Person, die zuvor im Norden von Paris bei einer Straßenkontrolle auf Beamte geschossen habe.

Sicherheitskräfte erschossen den Attentäter am Samstagvormittag auf dem Flughafen, nachdem dieser dem Innenministerium zufolge einem Soldaten die Feuerwaffe entrissen hatte. Die für Anti-Terror-Maßnahmen zuständige Staatsanwaltschaft erklärte, sie habe zu beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen.

Orly
© APA/AFP/BENJAMIN CREMEL
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Franzose polizeilich gesucht

Der am Pariser Flughafen Orly erschossene Angreifer ist ein mehrfach vorbestrafter Franzose und wurde von der Kriminalpolizei gesucht. 2015 stand er zudem unter Radikalisierungsverdacht, wie am Samstag aus Polizeikreisen verlautete. Eine Wohnungsdurchsuchung habe damals aber nichts ergeben.

Der Mann war wegen einer Reihe von Straftaten wie bewaffnetem Raubüberfall und Drogenhandel mehrfach vorbestraft. Er wurde den Angaben zufolge von der Kriminalpolizei gesucht.

Der Mann hatte am Samstag früh am Pariser Flughafen Orly eine Soldatenpatrouille angegriffen. Er versuchte, einer Soldatin eine Waffe zu entreißen und wurde erschossen, wie ein Sprecher des Innenministeriums in Paris mitteilte. Die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft zog die Ermittlungen an sich.

Orly
© Reuters
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Schüsse auf Flughafen

Am Pariser Flughafen Orly ist am Samstag ein Mann erschossen worden. Er habe zuvor einem Soldaten die Waffe entwendet und sich dann in ein Geschäft geflüchtet, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Samstag unter Berufung auf das Innenministerium. Die Polizei berichtete auf Twitter von einem Einsatz an dem Flughafen und rief dazu auf, den abgesperrten Bereich zu meiden.

Sprecherinnen der Nationalpolizei und der Pariser Polizeipräfektur gaben auf Anfrage zunächst keine Informationen zu dem Vorfall. Nach Angaben des Senders BFMTV wurde der Flughafen evakuiert, um sicherzustellen, dass der Mann keine Komplizen hatte. Sprengstoffexperten sollten zudem sicherstellen, dass der Mann keine Bombe dabei habe.

Orly
© Reuters
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Terror-Angriff?

Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Am späten Samstagvormittag verlautbarte die französische Polizei, dass es sich bei dem Täter um einen polizeibekannten Islamisten gehandelt habe. Frankreich war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel von Terroranschlägen. Erst vor einigen Wochen war nahe dem Pariser Louvre-Museum ein Mann niedergeschossen worden, der sich mit Macheten auf eine Militärpatrouille gestürzt hatte. Wegen der Terrorgefahr patrouillieren Soldaten an Flughäfen, Bahnhöfen und anderen gefährdeten Orten.

Der Flughafen Orly liegt südlich von Paris und ist der zweite große Airport der französischen Hauptstadt nach dem Flughafen Charles de Gaulle.

Gesamter Flugverkehr ausgesetzt

Wie die zivile Luftfahrtbehörde DGAC am Samstag mitteilte, wurde nach dem gewaltsamen Zwischenfall der gesamte Flugverkehr des Airports Paris-Orly ausgesetzt.

Der Flugbetrieb in Orly könnte nach Angaben des Betreibers noch am Samstag wieder aufgenommen werden. Er war nach der Attacke auf die Soldatin komplett eingestellt worden. Am Terminal West könne es in den "kommenden Minuten oder Stunden" weitergehen, sagte Betreiber-Chef Augustin de Romanet am Samstagmittag. Das zweite Terminal Süd könne dagegen nicht geöffnet werden, solange der Staatsanwalt den Tatort nicht erkundet habe. "Es könnte am Abend wieder öffnen, aber kommen Sie nicht nach Orly, ohne zu überprüfen, dass die Flüge wieder aufgenommen wurden."

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