Die Ukraine hat Russland einen Angriff auf eine Geburtsklinik in der umkämpften Hafenstadt Mariupol vorgeworfen.
Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter ein Video, das völlig verwüstete Räume der Klinik zeigen soll. Von russischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor. Moskau betont stets, keine zivilen Ziele zu attackieren.
Children hospital ???? #FCKPTN #CrimesAgainstHumanity #PutinWarCrimes #Ukraine️ pic.twitter.com/2QWkThpogt
— moriflix (@moriflix) March 9, 2022
Laut ukrainischen Angaben müssen eines oder mehrere Geschoße oder Bomben im Hof des Klinikkomplexes eingeschlagen sein. Die Druckwelle zerstörte Scheiben, Möbel und Türen, wie im Video zu sehen ist. Das Gelände rund um das Gebäude am Asowschen Meer im Südosten des Landes war mit Trümmern übersät.
"Angriff russischer Truppen auf die Entbindungsstation. Menschen, Kinder sind unter den Trümmern", schrieb Selenskyj. Die strategisch wichtige Hafenstadt wird seit Tagen von russischen Truppen belagert. Mehrere vereinbarte Versuche, Menschen über Fluchtkorridore in Sicherheit zu bringen, scheiterten. Beide Seiten gaben sich dafür gegenseitig die Schuld.
Mariupol. Direct strike of Russian troops at the maternity hospital. People, children are under the wreckage. Atrocity! How much longer will the world be an accomplice ignoring terror? Close the sky right now! Stop the killings! You have power but you seem to be losing humanity. pic.twitter.com/FoaNdbKH5k
— Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) March 9, 2022
Nach Angaben der lokalen Behörden wurden mehrere Bomben abgeworfen. Das ließ sich nicht überprüfen. "Die Zerstörung ist enorm", teilte der Stadtrat mit. Angaben zu möglichen Opfern wurden zunächst nicht gemacht. In der Klinik seien kürzlich noch Kinder behandelt worden. Selenskyj forderte als Konsequenz aus dem Angriff einmal mehr eine Flugverbotszone über der Ukraine. Die Nato hat das aber abgelehnt.