Erstaunliche Theorie

Kreml-Experte: Darum startete Putin wirklich den Krieg

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Der Chefredakteur der TV-Senders Doshd lässt mit einer erstaunlichen Theorie aufhorchen. 

Wladimir Putin schockierte am 24. Februar die ganze Welt: Der russische Präsident machte seine Drohungen war und griff die Ukraine an. Warum der Kreml-Chef den Angriffskrieg, der zu enormen Verlusten führt und Russland weitestgehend isoliert, wirklich startete, ist unklar. Der unabhängige russische Journalist Tikhon Dzyadko lässt nun mit einer eigenen Theorie aufhorchen.

"Corona hat Putin verändert"

Der Chefredakteur der TV-Senders Doshd verweist im Gespräch mit der deutschen BILD auf die Corona-Pandemie. „Ich glaube, dass Corona Putin verändert hat“, so der 34-Jährige, der sein Land kurz vor dem Krieg verlassen hatte. Der russische Präsident befindet sich wegen der Pandemie offenbar in fast völliger Isolation. „Er hat offenbar eine große Angst vor Corona - sonst hätte er sich auch nicht mit anderen Politikern und Generälen an den langen Tischen getroffen“, so Dzyadko.

Putin würde nur verzerrte Informationen erhalten. „ So sagte man ihm, dass die Ukrainer ihn mit Blumen empfangen würden, dass die Ukraine eine schwache Armee habe und dass Russland eine sehr starke Armee besitze“, so der Kreml-Kenner weiter. Auch der österreichische Russland-Experte Gerhard Mangott sprach in der ZiB2 von einer solchen Informationslücke. „Putin hat den Kreis derer, die mit ihm Kontakt aufnehmen, deutlich reduziert, und das sind Leute, die erstens seine inhaltlichen Argumente teilen, aber das sind auch Leute, die eine Art Schleusenwärter für Informationen sind. Das heißt, Putin erhält nur die Informationen, die diesen Sicherheitsleuten zweckdienlich scheinen. Niemand traut sich, dem Präsidenten zu widersprechen oder ihm schlechte Nachrichten zu überbringen.“

Aufgehört, eine Demokratie zu spielen

Dzyadko führt noch einen weiteren Punkt an. Corona habe dazu geführt, dass die Repressalien in Russland gegen eigene Staatsbürger zunahmen. Der Kreml befürchtete, dass Menschen durch die Pandemie verarmen und dann rebellieren könnten. „Deswegen beschloss der Kreml, damit aufzuhören, eine Demokratie zu spielen und sich zu einer Autokratie und später zu einer Diktatur zu entwickeln“, so Dzyadko.
 

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