Wikileaks geknackt

Assange stellt seine Geheimdaten ins Netz

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ÖSTERREICH knackte die Geheimdatei von Wikileaks-Gründer Julian Assange.

Die Datei ist gigantische 1,6 Gigabyte groß – genau 1.689.949 Kilobyte – und heißt schlicht „insurance.aes256“. Sie ist die Lebensversicherung von Wikileaks-Gründer Julian Assange und enthält alle ungefilterten US-Depeschen, die Wikileaks zu Beginn zur Verfügung standen.

„aes256“ steht für einen Verschlüsselungs-Code, wie ihn die USA für Staatsgeheimnisse verwenden. Die Verschlüsselung gilt als absolut sicher.

Doch ÖSTERREICH hat das Passwort zur Geheim-Datei von Assange. Es lautet „CollectionOfDiplomaticHistorySince1966To-ThePresentDay“ (aus Sicherheitsgründen ist das Passwort hier nicht vollständig wiedergegeben).

Alle Informanten der US-Botschaften weltweit liegen ÖSTERREICH hiermit vor, insgesamt sind 250.000 Akten in der Datei gespeichert. Ginge man davon aus, dass ein Akt auf ein 0,25 mm dickes DIN-A4-Blatt passt, würde der Papierberg 62,5 Meter hoch in den Himmel ragen. Die Datei ist zu groß, um sie auf herkömmlichen Computern zu öffnen.

Assange hatte seine Computerdatei „thermonuklear“ genannt. Keine Übertreibung: Die Zahl der Informanten, die von den USA bezahlt wurden und sensible Informationen lieferten, sprengt jede Vorstellungskraft. Da die Namen nun bekannt wurden, sind sie in Lebensgefahr. Nicht nur ÖSTERREICH gelang es, die Datei zu öffnen.

Wikileaks tritt dieFlucht nach vorne an
Wikileaks ging daraufhin in die Offensive: Assange beschloss am Freitag, die Dokumente selbst ungeschwärzt ins Netz zu stellen. Geplant hatte Wiki­leaks nach Erhalt der Depeschen im Frühjahr 2010, Dokumente immer erst dann zu drucken, wenn die Medienpartner, darunter Der Spiegel und der britische Guardian, alle Informanten anonymisiert hatten.

Nachdem der Guardian-Journalist David Leigh das Passwort zur Entschlüsselung der Datei teilweise veröffentlicht hatte, konnte ÖSTERREICH das Passwort vervollständigen.

Und Assange trat die Flucht nach vorne an.

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