Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag einheitlich mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 1,23 Prozent auf 3.172,43 Zähler.
Am heutigen Handelstag bekam die Hoffnung auf eine weitere Leitzinssenkung neuen Antrieb, als die Diskussion um eine mögliche Deflation in der Eurozone wieder aufflammte. Daten in Deutschland und Spanien zeigten dementsprechende Entwicklungen. Die Preise in Deutschland stiegen so langsam wie seit gut dreieinhalb Jahren nicht mehr. In Spanien sind die Preise sogar gefallen und haben damit die Furcht vor einer Deflation in der Eurozone geschürt. Die Jahresteuerung fiel im März um 0,2 Prozent. Dies ist der niedrigste Wert seit Oktober 2009.
Branchenseitig waren Aktien aus dem Telekomsektor und Automobilwerte gesucht. Orange SA, der größte Telekommunikationsanbieter Frankreichs, notierte im Spitzenfeld mit plus 2,64 Prozent. Volkswagen gewannen ebenfalls 2,39 Prozent.
Die italienische Großbank Intesa Sanpaolo verzeichnete ein Plus von 3,53 Prozent, die Titel waren im Verlauf noch stärker gesucht. Eine höhere Risikovorsorge für faule Kredite hat dem Institut im Jahr 2013 Nettoverluste in Höhe von 4,55 Mrd. Euro eingebrockt. Die Bank hat aber einen Großputz in der Bilanz vorgenommen. Zudem dreht Intesa-Chef Carlo Messina nun an der Kostenschraube.
Daimler-Aktien notierten mit plus 2,56 Prozent. Der Autobauer und sein chinesischer Partner BAIC bauen ihre Produktion in China kräftig aus. Wie die Konzerne mitteilten, investieren sie rund eine Milliarde Euro, um die Kapazität in dem gemeinsamen Werk bis 2015 auf 200.000 Autos mehr als zu verdoppeln.