Die europäischen Leitbörsen haben mit starken Gewinnen geschlossen.
Marktteilnehmer verwiesen auf eine Reihe positiver Faktoren. Der Euro-Stoxx-50 schloss mit einem klaren Plus von 2,43 Prozent und in Frankfurt kletterte der DAX im Verlauf erstmals seit Mitte August wieder über die Marke von 6.000 Punkten. Das wichtigste deutsche Börsenbarometer absolvierte damit den 6. Gewinntag in Folge.
In der Slowakei haben sich die Regierung und die wichtigste Oppositionspartei auf eine Zustimmung zur Ausweitung des Euro-Rettungsfonds EFSF geeinigt. Ein neues Votum über den erweiterten Rettungsschirm solle bis spätestens Freitag stattfinden. Damit stieg der Optimismus, dass eine Lösung der Schuldenkrise näher rücke, hieß es aus dem Handel. Zudem schlug EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso ein Maßnahmen-Bündel vor, um einen Bankenkollaps zu verhindern.
Abgerundet wurde die positive Stimmung der Akteure mit überraschenden Konjunkturnachrichten, welche die Hoffnung stärkten, dass sich die Konjunktur besser als zuletzt angenommen entwickle. Explizit verwies ein Marktteilnehmer auf die Industrieproduktion in der Eurozone, die im August überraschend gestiegen war. Positiv wirkte zudem die freundliche Tendenz an der Wall Street.
In einer Branchenbetrachtung zeigten sich am Berichtstag der Banken- und der Autosektor mit den durchschnittlich stärksten Kurszuwächsen. Die ersten drei Plätze im Euro-Stoxx-50 gingen an die Bankenaktien ING Groep (plus 6,76 Prozent auf 39,68 Euro), BNP Paribas (plus 5,70 Prozent auf 35,35 Euro) und Societe Generale (plus 5,97 Prozent auf 23,155 Euro).
Nur als als kurzfristige Belastung erwies sich die Herabstufung der Kreditwürdigkeit von zehn spanischen Banken durch die US-Ratingagentur Standard & Poor's aus, unter ihnen auch zwei Euro-Stoxx-50-Werte: Banco Santander (minus 1,97 Prozent auf 6,415 Euro) und Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (plus 3,97 Prozent auf 6,706 Euro).
Die im August und September stark gemiedenen Autowerte knüpften an ihre jüngste Erholung an und zählten zu den Favoriten. Einige Börsianer halten die Branche nach dem jüngsten Rückschlag und angesichts der weiter guten Perspektiven für relativ günstig bewertet. Daimler zogen am 4. Platz im Euro-Stoxx 5,58 Prozent auf 37,85 Euro an. VW beschleunigten um 3,42 Prozent auf 111,80 Euro an und BMW gewannen um 2,16 Prozent auf 54,91 Euro an Höhe.
Die Lufthansa-Papiere verabschiedeten sich mit plus 2,09 Prozent auf 10,005 Euro aus dem Handel, nachdem der Fluglotsenstreik in Deutschland abgewendet wurde. Die Gewerkschaft der Fluglotsen GdF hat sich mit der Deutschen Flugsicherung auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt.
Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%) Wien ATX 2.007,22 + 80,26 +4,17 Frankfurt DAX 5.994,47 + 129,46 +2,21 London FT-SE-100 5.441,80 + 46,1 +0,85 Paris CAC-40 3.229,76 + 76,24 +2,42 Zürich SPI 5.227,36 + 47,29 +0,91 Mailand FTSE MIB 16.505,98 + 469,84 +2,93 Madrid IBEX-35 9.026,50 + 181,00 +2,05 Amsterdam AEX 300,14 + 7,26 +2,48 Brüssel BEL-20 2.192,33 + 27,52 +1,27 Stockholm SX Gesamt 957,74 + 10,96 +1,16 Europa Euro-Stoxx-50 2.372,15 + 56,18 +2,43